Schulnot in Berg am Laim

Stetig steigende Schülerzahlen zwingen Verantwortliche zum Handeln

Mahner und Warner: Schulleiter Michael Hoderlein fordert trotz Erweiterung »seiner« Lehrstätte eine zweite Grundschule für den Stadtteil. 	Foto: J. Stark

Mahner und Warner: Schulleiter Michael Hoderlein fordert trotz Erweiterung »seiner« Lehrstätte eine zweite Grundschule für den Stadtteil. Foto: J. Stark

Berg am Laim · Im Schuljahr 2016/2017 soll der Ausbau der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße beginnen. Allerdings sind die Platzprobleme an der Schule damit nicht gelöst.

Das Bauvorhaben sei ein »Wettlauf gegen die Zeit«, mahnte Schulleiter Michael Hoderlein auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14). Die Errichtung einer weiteren Grundschule im Viertel müsse daher dringend vorangetrieben werden. Das Bauvorhaben zur Erweiterung der Berg-am-Laim- Schule schreitet voran. Die Stadtverwaltung hat dem BA kürzlich den Vorbescheid zu dem Projekt zur Stellungnahme vorgelegt. Geplant sind zwei neue Gebäude. Auf dem Gelände zwischen dem Neubau der Schule und dem Vereinsheim soll ein Lernhaus mit Mensa im Erdgeschoss und zwölf Klassenzimmern im ersten Stock entstehen. Geplant ist außerdem eine neue Doppelturnhalle auf der Fläche des derzeit als Übergangslösung genutzten Holzpavillons. Grundsätzlich seien die zusätzlichen Räumlichkeiten zwar ausreichend, um die steigenden Schülerzahlen aufzufangen, sagte Hoderlein: »Aber alles, was den Schulausbau verzögert, gefährdet die Schulversorgung in Berg am Laim.« Selbst bei einer termingerechten Fertigstellung der neuen Gebäude zum Schuljahr 2018/ 2019 seien die räumlichen Kapazitäten ausgeschöpft: »Es wird und bleibt eng, deshalb brauchen wir so schnell wie möglich den Erweiterungsbau und eine zusätzliche Grundschule.« Prognosen zufolge sei in den kommenden drei Jahren mit einem Anstieg der Schülerzahlen von derzeit 26 auf insgesamt 32 Klassen zu rechnen.

»Wenn die räumlichen Kapazitäten bis dahin nicht vorhanden sind, muss ich Klassen auf den Pausenhof setzen«, so Hoderlein. Doch auch nach der baulichen Erweiterung seien die hohen Schülerzahlen nur zu bewältigen, wenn sämtliche Unterrichtsräume als Klassenzimmer eingerichtet würden. Für Fachräume, etwa für Religion, Theatergruppen oder Elternsprechstunden, gebe es keinen Platz mehr: »Es geht aber nicht, wenn Klassenzimmer dreifach genutzt werden.« Wichtig sei zum Beispiel ein Religionsraum, um auch islamischen Religionsunterricht anbieten zu können. Ziel müsse sein, die Schülerzahlen möglichst schnell wieder zu reduzieren, betonte Hoderlein. Die Diskussion um einen Standort für eine weitere Grundschule müsse daher möglichst bald beendet werden. BA-Chef Robert Kulzer (SPD) zeigte sich indes zuversichtlich. Er gehe davon aus, dass bis zur Jahresmitte die Verhandlungen über die Errichtung einer Grundschule auf dem Areal der derzeitigen Flüchtlingsunterkunft an der St.-Veit-Straße zum Abschluss kämen, sagte er.

Sollte es zwischen der Katholischen Kirche, der das Grundstück gehört, und der Stadt zu keiner Einigung kommen, stehe weiterhin die Fläche an der St.-Michael-Straße, auf Höhe der Else-Rosenfeld-Straße, zur Verfügung, die sich bereits im Besitz der Stadt befindet und den Bürgern derzeit für Krautgärten zur Verfügung gestellt wird. Nachdem Hoderlein dem Stadtteilparlament versicherte, die derzeitigen Planungen zur Erweiterung seiner Schule seien ausreichend, stimmte das Gremium dem Vorbescheid für das Bauvorhaben zu.

Julia Stark

Artikel vom 24.02.2015
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