Aus Spaß an der Freude

Die jungen Nachwuchstrainer der Vaterstettener Schwimmabteilung

Tomas Huber und Melanie Redl »opfern« bis zu 15 Stunden die Woche für ihrer Schützlinge.	Foto: Verein

Tomas Huber und Melanie Redl »opfern« bis zu 15 Stunden die Woche für ihrer Schützlinge. Foto: Verein

Vaterstetten · »Wer hat Angst vorm weißen Hai?....Und wenn er aber kommt dann schwimmen wir davon« schreien die acht Kinder, alle Jahrgang 2008, und kraulen so schnell sie können zum Beckenrand. Alle haben offensichtlich große Freude an der Bewegung im Wasser.

Spielerisch lernen sie dabei verschiedene Schwimmstile. Brustschwimmen können sie alle schon ganz gut, Freistil, Rückenschwimmen und einen ordentlichen Startsprung sollen sie aber auch noch lernen. Trainiert werden die kleinen Wasserratten einmal pro Woche von der 20-jährigen Anna Lena Maiberger. Sie absolviert ein freiwilliges soziales Jahr beim TSVV. Daneben trainiert die Abiturientin dreimal pro Woche eine Leistungsgruppe. Damit opfert sie inklusive Fahrzeit zum Schwimmbad und Trainingsplanung mindestens acht Stunden pro Woche. Selbstverständlich schwimmt sie auch selbst: fünfmal in der Woche in der leistungsstärksten Gruppe des TSVV. Damit ist sie eine von insgesamt neun noch sehr jungen Trainerinnen und Trainern, die sich mit viel Begeisterung darum kümmern, dass Kinder mit Freude schwimmen lernen oder Schwimmen als Leistungssport betreiben können. Daneben gibt es noch sechs Helferinnen.

Die Jüngsten von ihnen, Rosalie Müller und Marit Huhnke sind gerade mal 11 Jahre alt. Auch die Helferinnen schwimmen alle aktiv beim TSVV. Sie gehen noch zur Schule und verbringen einen Großteil ihrer Freizeit damit, sich im und am Wasser ehrenamtlich und unbezahlt viele Stunden um fremde Kinder zu kümmern. Was motiviert diese jungen Menschen, so viel Zeit für Kinder aufzuwenden? Aus welchen Gründen engagieren sie sich? Wenn man sie fragt, bekommt man fast immer die gleichen Antworten: Die meisten von ihnen schwimmen schon selbst viele Jahre aktiv beim TSVV. Man kann fast sagen, dass sie im Wasser groß geworden sind.

»Der Schwimmverein war für uns in unserer aktiven Zeit eine Art Familie und dieser Familie möchten wir gerne etwas zurückgeben« so die 20-jährigen Trainer Tobias Huber und Melanie Redl. Die beiden trainieren ebenfalls eine Leistungsgruppe und opfern bis zu 15 Stunden pro Woche für ihre Schützlinge, Wettkampfbetreuung am Wochenende und Trainingslager noch gar nicht mitgerechnet. Melanie Redl studiert Lehramt für die Grundschule, Tobias Huber besucht nach einer Berufsausbildung die BOS. Viel Zeit für andere Dinge bleibt da nicht. Dabei geht es beiden längst nicht nur darum, dass die jugendlichen Schwimmer möglichst viele Siege nach Hause tragen. Vielmehr ist den beiden auch der soziale Zusammenhalt in der Gruppe mindestens so wichtig, wie das Erlernen sauberer Schwimmtechniken.

So laden die beiden ihre 11 bis 14-jährigen Leistungssportler auch mal zu sich nach Hause zum Pizzabacken ein oder unterstützen sie bei den Hausaufgaben. »Ohne uns Trainer und Helfer könnte der Verein gar nicht existieren. Und von dem Engagement der Trainer habe ich selbst viele Jahre profitiert« erläutert Jennifer Maurer, 21 Jahre alt, Studentin und seit 15 Jahren aktive Schwimmerin beim TSVV. Grundsätzlich arbeiten alle Nachwuchstrainer sehr gerne mit Kindern und haben Freude daran, ihr Wissen und Können an diese weiterzugeben. »Es freut uns, zu sehen, wie die Kinder Spaß am Schwimmen haben, und uns ist es sehr wichtig, dass Kinder gut schwimmen lernen« erklären die 16-jährigen Gymnasiasten Alina Zimmermann und Leonie Reichel. Sie trainieren als junge Helferinnen Anfängergruppen mit kleinen Kindern.

Beide schwimmen ebenfalls selbst fünfmal pro Woche. Auch ihnen bleibt bei so viel Einsatz zusätzlich zum Gymnasium kaum Zeit für weitere Hobbies. Außerdem haben alle Trainer eine Rettungsschwimmerausbildung, die alle zwei Jahre erneuert werden muss. Die von den Jugendlichen betreuten Kinder lernen ganz nebenbei, wie wichtig neben Disziplin, Ausdauer und Fleiß eine Gemeinschaft ist, in der alle füreinander da sind, sich gegenseitig helfen und zusammen Spaß haben. Somit leistet die Schwimmabteilung des TSVV durch die systematische Förderung wichtiger sozialer Fähigkeiten einen erheblichen Beitrag für die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Artikel vom 25.02.2015
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