Meret Becker präsentiert ihr neues Album »Deins & Done«

Taufkirchen · Melancholisch bis heiter

Talent liegt in den Genen: Meret Beckers Bruder Ben ist ein erfolgreicher Schauspieler.

Talent liegt in den Genen: Meret Beckers Bruder Ben ist ein erfolgreicher Schauspieler.

Taufkirchen · Mit ihrem neuen Programm »Deins & Done« geht die Schauspielerin und Sängerin Meret Becker wieder auf Tour. Begleitet wird sie dabei von Buddy Sacher, mit dem sie schon seit langer Zeit musikalisch verbunden ist. Mag auch inhaltlich das Thema »unerfüllte Liebe« dominieren, musikalisch ist das neue Programm unbedingt vielseitig.

Es besteht größtenteils aus eigenen Stücken, enthält aber auch einige Cover-Songs. Das Spektrum reicht von Folk und Blues bis Bluegrass, und das mit erstaunlichen Arrangements und Instrumenten, wie einer »singenden Säge«. Wir haben mit Meret Becker über ihr Verhältnis zu Kunst und Kultur gesprochen.

Samstagsblatt: Ihr Programm heißt »Deins & Done. Es handelt von unglücklicher, gescheiterter Liebe. Erwartet die Zuschauer bei Ihren Konzerten ein melancholischer Abend?

Meret Becker: Die Lieder sind teilweise sogar sehr melancholisch. Also, insofern ja, aber ich erzähle den Zuhörern immer viel rund um die Geschichte der Songs und was es mit ihnen auf sich hat. Das ist oft sehr lustig und es wird auf meinen Konzerten auch auf jeden Fall viel gelacht. Zuschauer haben mir nach dem Konzertbesuch berichtet, dass sie sowohl gelacht als auch geweint haben, das ist das schönste Kompliment für mich, das man über mein Konzert sagen kann.

Sie spielen selber einige Instrumente auf der Bühne, sagen von sich dabei, dass Sie sich vieles selbst beigebracht haben. Wie funktioniert das?

Meret Becker: Gelernt habe ich jeweils vier Jahre Klavier und Saxophon. Ich spiele auch Gitarre,»singende Säge« und was so anfällt. Es ist nicht so, dass ich mir jetzt einfach vornehme, ein Instrument zu lernen und dann anfange zu spielen, sondern es ist vielmehr so, dass ich ein Lied mit einem bestimmten Klang im Kopf habe, das ich dann einfach umsetzen will, und dann tue ich das eben auch. Was ich leider nicht kann, sind Streich-und Blechbblasinstrumente spielen, das geht leider gar nicht. Auch sonst nehme ich die Dinge gerne in die Hand und mache einfach. So habe ich jetzt beispielsweise meine erste Regie-Arbeit fertiggestellt. Für mich ist es einfach so, dass ich immer versuche, einen Weg zu finden, wie ich mich am besten ausdrücken kann, und wenn ich ihn dann gefunden habe, dann ziehe ich das auch durch.

Sie sind ja nicht nur Sängerin, sondern auch Schauspielerin, vermischen Sie diese beiden Genre manchmal?

Meret Becker: Also, ich will auf keinen Fall eine singende Schauspielerin sein, auch wenn es durchaus viele Schauspieler gibt, die schön singen können. Vielmehr ist es so, dass ich während der verschiedenen Projekte, die ich mache, mich ganz auf die eine Sache konzentriere. Es kann natürlich schon vorkommen, dass ich während der Dreharbeiten abends oder während der Wartezeiten die Gitarre vorhole, um ein wenig für mich zu spielen, aber nicht, um auch in der Rolle zu singen.

Sie werden ab diesem Jahr auch als Tatort-Kommissarin Nina Rubin für den Berliner Tatort zu sehen sein. Werden Sie in dieser Rolle Ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen?

Meret Becker: Also allzuviel möchte ich darüber noch nicht dazu sagen, aber immerhin so viel, als das ich als Tatort-Kommissarin garantiert nicht singen werde.

Stand für Sie schon früh fest, dass Sie Schauspielerin und Sängerin werden wollen?

Meret Becker: Ich habe schon als Kind Filme gedreht, aber erst so mit zwölf Jahren war für mich klar, dass ich diesen Weg einschlagen will. Das war dann ein aber ein ganz klarer Entschluss. Vorher wollte ich auch gerne Bäuerin werden.

Sie sind mit 17 Jahren von der Schule abgegangen, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Sie sind ja auch selber Mutter, wie würden Sie reagieren, wenn Ihre Tochter Ihren Weg einschlagen wollte?

Meret Becker: Man kann niemanden vorschreiben, wie er sein Leben zu leben hat. Das funktioniert nicht. Wenn jemand eine ganz klare Vorstellung davon hat, wie sein Leben verlaufen soll, dann kann man von seinen eigenen Erfahrungen erzählen, aber die Entscheidung muss am Ende jeder selber treffen. Wenn man da versucht, dem anderen Steine in den Weg zu legen, dann kann man damit nur scheitern.

Sie sind mit Ihrem Konzert zu Gast in Taufkirchen bei München. Was mögen Sie an München besonders?

Meret Becker: Ich bin schon oft in München aufgetreten, beispielsweise im LustSpielHaus, und habe viele Freunde in München. Früher habe ich auch oft in München gedreht. Ich mag die Stadt sehr, vor allem die Biergärten haben es mir angetan. Mit einem Steckerlfisch und einer Maß Bier bin ich rundherum glücklich. Im Grunde sind die Bayern und die Berliner sich gar nicht so unähnlich, auch wenn die Mähr anders verlautet.

Von Heike Woschée

Artikel vom 23.02.2015
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