Stimmgewalt hoch sieben

Unterföhring ist Gastgeber des 66. Sängertreffens im Münchner Nordosten

Im Unterföhringer Bürgerhaus singen am Samstag sieben Chöre aus der Umgebung. Das Sängertreffen gibt es schon seit 1950.	Fotos: Archiv, MGV Unterföhring

Im Unterföhringer Bürgerhaus singen am Samstag sieben Chöre aus der Umgebung. Das Sängertreffen gibt es schon seit 1950. Fotos: Archiv, MGV Unterföhring

Unterföhring · »Wir sind nicht altmodisch, nicht spießig und nicht gestrig«, schreibt der Männergesangverein (MGV) Unterföhring auf seiner Homepage. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, hat am Samstag, 21. Februar, ab 19.30 Uhr die Gelegenheit dazu: Die Unterföhringer sind Gastgeber des 66. Sängertreffens der Männerchöre des Münchner Nordostens, bei dem sechs weitere Chöre aus der Umgebung im Bürgerhaus (Münchner Straße 65) auftreten.

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Das Sängertreffen hat eine lange Tradition: 1950 fand es zum ersten Mal statt, auch damals in Unterföhring, im alten Wirtsgarten des Gasthofs zur Post. Wie es seinerzeit dazu kam, weiß heute keiner mehr so genau. »Wir haben niemanden gefunden, der damals schon dabei war«, sagt Franz Solfrank, der Vorsitzende des MGV Unterföhring. Sicher ist nur: Seit 1950 gab es in jedem Jahr ein Sängertreffen im Münchner Nordosten. Als Gastgeber wechseln sich die sieben beteiligten Chöre ab. Neben dem MGV Unterföhring sind die Männergesangvereine aus den Orten Aschheim, Feldkirchen, Heimstetten und Ismaning dabei, mit Berg am Laim und Trudering kommen noch zwei Chöre aus der Stadt München dazu. Früher gehörte auch der MGV Oberföhring zu dem erlauchten Kreis, hat nun aber, so Solfrank, zu wenig Sänger, um aufzutreten.

Unterföhring war zuletzt 2009 Ausrichter – damals feierten die Musikfreunde aus der Mediengemeinde ihr 90. Jubiläum. »Wir haben in der alten Gemeindehalle gesungen. Die war allerdings so klein, dass nur die Sänger darin Platz hatten und kein Publikum«, erzählt Solfrank. Das wird heuer anders: Das neue Bürgerhaus, das 2010 eingeweiht worden ist, ist am Samstag für etwa 400 Personen bestuhlt, wobei rund 300 Plätze für die Sänger und ihre Begleitungen reserviert sind. Bleiben noch gut 100 Plätze für interessierte Musikfreunde übrig. Der Eintritt ist frei, Einlass bereits ab 18.30 Uhr. Etwa 180 Mitwirkende sind mit dabei. Zunächst singt jeder Chor für sich, am Ende geben alle gemeinsam das »Lied der Bayern« zum Besten. Die Blaskapelle Unterföhring wird die Sänger musikalisch begleiten. Speziell geprobt hat der MGV Unterföhring für das Treffen übrigens nicht, wie Franz Solfrank berichtet. Als Gastgeber durfte der Verein aber das Motto auswählen, das »Vo Wein und Weib, vo da Liab und am Leb’n« lautet. Ihre Lieder haben die beteiligten Chöre jeweils selbst ausgesucht. Freuen dürfen sich die Zuhörer etwa auf Klassiker wie »An der schönen blauen Donau« oder den »Wildschütz Jennerwein«, aber auch auf eine Variante des Hits »Schickeria« von Rainhard Fendrich.

Beim MGV Unterföhring singen aktuell 25 Männer mit, insgesamt hat der Verein rund 100 Mitglieder. Auch wenn unter den Aktiven ein paar jüngere Sänger sind, räumt Franz Solfrank ein, dass Nachwuchs dem traditionsreichen Verein gut tun würde. »Die Mehrzahl ist über 65 Jahre alt«, sagt der Vorsitzende. Er selbst ist mit 53 Jahren der fünfjüngste Sänger. Andere Chöre, etwa die Kollegen aus Aschheim oder Ismaning, hätten einen deutlich niedrigeren Altersdurchschnitt, meint Solfrank, der aus einer Familie voller Chorleiter, Musiker und Dirigenten stammt. Schon in seiner Jugend sang er in seinem oberpfälzischen Heimatort im Kirchenchor. Grundsätzlich könne jeder Mann, der Freude am Singen hat, beim MGV Unterföhring mitwirken. »Wer musikalisch begabt ist und Noten lesen kann, ist natürlich im Vorteil«, sagt der Vorsitzende.

Der MGV Unterföhring probt immer dienstags um 19.30 Uhr im Musikvereinskeller an der Unterföhringer Grundschule (Bahnhofstraße 3, Eingang auf der Rückseite des Gebäudes). Alle die lieber nicht selbst singen, sondern stimmgewaltigen Chöre nur hören möchten, können dies am Samstagabend – und das gleich siebenfach.

Benjamin Schuldt

Artikel vom 17.02.2015
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