Zwei Schülerinnen des Gymnasiums Ottobrunn gewinnen Fremdsprachenpreis

Ottobrunn · Felix, der zeitreisende Gastschüler

Theresa (li.) und Alisia sitzen mit dem Römerjungen Felix auf einer Bank und betrachten Ottobrunn. 	Fotocollage: Alisia Beckmann / Theresa Ulbricht

Theresa (li.) und Alisia sitzen mit dem Römerjungen Felix auf einer Bank und betrachten Ottobrunn. Fotocollage: Alisia Beckmann / Theresa Ulbricht

Ottobrunn · Alisia Beckmann (14) und Theresa Ulbricht (13), beide Schülerinnen am Gymnasium Ottobrunn (GO), haben im letzten Schuljahr in der 7. Klasse beim Bundeswettbewerb für Fremdsprachen mitgemacht und einen zweiten Preis auf Landesebene gewonnen. Die Preisverleihung fand im festlichen Rahmen statt.

MO: Mit welchem Beitrag habt ihr am Wettbewerb teilgenommen?

Alisia: Wir haben eine Präsentation auf CD-Rom erstellt, in der die Geschichte von Felix und seine Zeitreise nach Ottobrunn auf lateinisch erzählt wird. Sie heißt »Discipulus Romanus iter per tempora facit« – übersetzt heißt das: »Ein römischer Schüler macht eine Reise durch die Zeit.«

MO: Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Theresa: Felix ist die Lehrbuchfigur in unserem Lateinbuch. Er ist ein römischer Junge in unserem Alter, der uns Schülern über das Leben, die Sprache und die Kultur im alten Rom erzählt. Wir haben gedacht, wir könnten Felix mal unsere moderne Welt, unser Ottobrunn im 21. Jahrhundert zeigen. Es ist so eine Art Schüleraustausch.

MO: Wie erlebt Felix das heutige Ottobrunn?

Alisia: Felix wundert sich zum Beispiel über Autos, die fahren, ohne von einem Pferd gezogen zu werden. Oder er sieht das Eisstadion und fragt, was das ist. Wenn wir ihm etwas erklären, suchen wir einen Vergleich zum alten Rom. Beim Eisstadion nennen wir die Arena mit den Gladiatorenspielen. Auch in unserem Eisstadion kann man viel Spaß haben, allerdings muss hier niemand leiden wie im alten Rom.

Theresa: Einmal will Felix in die Thermen gehen. Wir bringen ihn zum Phönix-Bad, wo er über die Rutschen und den Springturm staunt. Und am Ende der Geschichte ist Felix müde und möchte schlafen gehen im »Hotel Pazifik«. Auf dem Heimweg sieht er Ampeln und fragt: Was sind das für bunte Lichter an den Straßen?

MO: Wie lange habt ihr zur Erstellung der Präsentation gebraucht?

Alisia: Unsere Lateinlehrerin hat uns Anfang Oktober von dem Wettbewerb erzählt, und wir wollten gleich mitmachen. Wir haben dann bis Mitte Februar in unserer Freizeit daran gearbeitet.

MO: Gab es Momente, wo ihr aufgeben wolltet?

Theresa: Es war schon mühsam, lateinische Worte zu finden, die die moderne Welt beschreiben. Viele Worte wie Auto oder Ampel gab es ja damals nicht. Am schlimmsten war es, eine lateinische Umschreibung für das Wort »Rutsche« zu finden. Da haben wir gedacht, dass wir bei dieser Umschreibung scheitern.

Alisia: Aber unsere Lehrerin, Frau Kammerer, hat uns wieder motiviert. Sie hat uns überhaupt sehr unterstützt. Als wir den Text mit Fotos und Ortsplan fertig hatten, haben wir die Dialoge noch in verteilten Rollen mit einem Laptop aufgenommen. Frau Kammerer hat uns bei der Aussprache geholfen.

MO: Was habt ihr beim Wettbewerb gewonnen?

Theresa: Wir haben eine Urkunde bekommen, ein lateinisches Vokabelbuch mit Software und 100 Euro.

MO: Wisst ihr schon, was ihr mit dem Geld machen wollt?

Theresa: Wir haben uns überlegt, zusammen einen Ausflug zu machen.

MO: Wollt ihr in diesem Schuljahr wieder mitmachen?

Alisia: Ja, wir haben uns schon angemeldet. Aber unsere neue Idee ist noch geheim. MO

Artikel vom 02.02.2015
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