Schutz in belastenden Zeiten

Bayerische Polizisten feiern Messe in der Frauenkirche

Polizisten aus ganz Bayern gedenken am Dienstag in der Frauenkirche dem Heiligen Sebastian. Die Messe leitet Weihbischof Bernhard Haßlberger. 	Foto: Archiv

Polizisten aus ganz Bayern gedenken am Dienstag in der Frauenkirche dem Heiligen Sebastian. Die Messe leitet Weihbischof Bernhard Haßlberger. Foto: Archiv

München · Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Münchner Frauenkirche gedenken Polizisten aus ganz Bayern am Sebastianstag (Dienstag, 20. Januar) ihres Schutzpatrons. Die Messe um 17.30 Uhr leitet Weihbischof Bernhard Haßlberger, den die Freisinger Bischofskonferenz mit der Polizeiseelsorge beauftragt hat.

Landespolizeidekan Andreas Simbeck konzelebriert die Gebete »zum Schutz für die Polizisten in belastenden Zeiten« – schließlich würden diese neben den aktuell häufigen politischen Demonstrationen auch durch Großereignisse wie den G7-Gipfel und die Sicherheitskonferenz herausgefordert. »Da wollen wir beten, dass sie unbeschadet aus ihren Einsätzen zurückkommen«, meint Simbeck. Der Männer- und Frauenchor der Polizei München gestaltet die Messe musikalisch. Zum Abschluss gibt das Polizeiorchester Bayern ein rund 15-minütiges Konzert im Dom, ehe dort Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Grußwort spricht.

Die Polizeiseelsorge kümmert sich unter anderem um die berufsethische Ausbildung junger Polizisten und bietet Beratungs- und Seelsorgegespräche für einzelne Polizisten oder Gruppen an. Vor, während und nach belastenden Ereignissen, zum Beispiel schweren Unfällen oder Tötungsdelikten, bieten die Mitarbeiter seelsorgerische Begleitung. Sie organisieren auch Gottesdienste, Segnungen für Fahrzeuge und Gebäude, Wallfahrten, Studienreisen und Besinnungstage. Derzeit kümmern sich in Bayern 25 Seelsorger aus katholischer und evangelischer Kirche in enger Abstimmung um etwa 40.000 Polizeibeamte.

Gegründet wurde die Polizeiseelsorge 1920 auf Initiative von Ellen Ammann, die als eine der ersten Frauen in den bayerischen Landtag eingezogen war. Die Abgeordnete, die auch Mitbegründerin der katholischen Bahnhofsmission in München war und die Zweigstelle des Katholischen Frauenbundes in München gründete, hatte die Einführung der hauptamtlichen Polizeiseelsorge mit der Begründung gefordert, eine »sittlich-religiöse Beeinflussung der Truppe« erlange »unter den vorherrschenden, zersetzenden Einflüssen« große Bedeutung.

Der traditionelle Polizeigottesdienst findet abwechselnd in einer katholischen und einer evangelischen Kirche statt.

Artikel vom 17.01.2015
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