Im Norden ist was los

Verkehrsprobleme, Parkzonen, Olympia-Gedenkstätte: Die Brennpunkte 2015

Was steht 2015 im Münchner Norden an? Die BA-Chefs Johanna Salzhuber (Moosach) und Alfred Hummel-Haslauer (Milbertshofen-Am Hart) blicken voraus.	Fotos: js

Was steht 2015 im Münchner Norden an? Die BA-Chefs Johanna Salzhuber (Moosach) und Alfred Hummel-Haslauer (Milbertshofen-Am Hart) blicken voraus. Fotos: js

Moosach-Milbertshofen-Am Hart · Für die Bezirksausschüsse Moosach (BA 10) und Milbertshofen-Am Hart (BA 11) gibt es im neuen Jahr wieder viel zu tun.

Die Moosacher Stadtteilpolitiker werden sich unter anderem mit dem Bau einer Bezirkssportanlage und einer Zweigstelle der Münchner Volkshochschule (VHS) befassen. In Milbertshofen müssen aufgrund mehrerer großer Bauvorhaben bevorstehende Verkehrsprobleme gelöst werden. In beiden Vierteln wird 2015 zudem über die Einführung eines Parkraummanagements mit Anwohnerparkzonen entschieden.

Die Errichtung einer Bezirkssportanlage fordert der BA 10 schon seit rund 30 Jahren. »An diesem Thema werden wir weiter dran bleiben«, sagt Johanna Salzhuber (SPD), die Vorsitzende des Gremiums. Im vergangenen Frühjahr hatte der BA das Grundstück zwischen dem Teplitzer Weg, dem Moosanger und dem Mondscheinweg vorgeschlagen. Mit einem Baubeginn sei 2015 zwar noch nicht zu rechnen, jedoch erwarte sie Anfang des Jahres eine Klärung der Standortfrage.

Für das Stadtteilzentrum der VHS ist am Moosacher Stachus bereits ein Standort gefunden. Heuer werde man mit den konkreten Planungen für das Bauvorhaben beginnen, kündigt Salzhuber an. Zugute kommen werde das Projekt nicht nur den Anwohnern aus Moosach: »Wegen der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird die Einrichtung sicher auch von Bürgern aus den benachbarten Stadtteilen besucht werden.« Eröffnen werde die VHS-Zweigstelle jedoch nicht vor 2017. Umgesetzt wird 2015 am Moosacher Bahnhof indes die Aufstellung eines öffentlichen Bücherschranks, wie er zum Beispiel bereits am Nordbad existiert. »Aber es muss noch jemand gefunden werden, der sich um die Befüllung kümmert«, räumt Salzhuber ein. An den Moosacher Bahnhof umziehen werde im neuen Jahr außerdem der Wochenmarkt, der bislang noch an der Nanga-Parbat-Straße ansässig ist: »Ich rechne damit, dass der Ortswechsel um die Osterzeit stattfinden wird.«

In Milbertshofen könnte in diesem Jahr vor allem der Verkehr zum Problem werden. »Das Viertel wird 2015 eine einzige große Baustelle«, warnt der BA-Vorsitzende Alfred Hummel-Haslauer (SPD). Zwei große Bauvorhaben werde es etwa in der Moosacher Straße geben, in der das Verkehrsaufkommen ohnehin hoch sei: »Wenn die Baufahrzeuge hinzukommen, wird sich die Lage verschärfen.« Zudem werde BMW an der Kreuzung der Riesenfeldstraße und der Dostlerstraße ein neues Stanzwerk errichten. Der BA 11 setze sich dafür ein, den Bustransfer für Mitarbeiter für die Bauzeit über den ehemaligen Busbahnhof an der Lerchenauer Straße abzuwickeln. Dies sei jedoch schwierig, da die Bedachungen für die Busse einsturzgefährdet seien. Ein Abriss sei aber nicht möglich, da die Bauten unter Ensembleschutz stünden.

Ein wichtiges Thema sei auch die Sanierung und Erweiterung der Grundschule an der Bernaysstraße. Im Münchner Norden sei mit hohem Zuzug zu rechnen, zusätzliche Klassenräume würden dringend gebraucht. Der BA 11 habe sich daher dafür ausgesprochen, die Baumaßnahme im beschleunigten Verfahren durchzuführen: »Wenn die Stadt dieser Forderung nachkommt, könnten die Bauarbeiten schon 2015 beginnen«, sagt Hummel-Haslauer.

Brisant ist außerdem weiterhin die Suche nach einem geeigneten Platz für die geplante Gedenkstätte für die Opfer des Attentats bei den Olympischen Spielen 1972. Zur Debatte stünden der als Rodelhügel genutzte Connollyberg, eine im Sommer von den Studenten genutzte Liegewiese und der ehemalige Busbahnhof, der vom Verein »Eigentümer-Interessen-Gemeinschaft Olympisches Dorf« (EIG) als Standort bevorzugt wird. »Ich teile die Ansicht der EIG aber nicht und halte am Busbahnhof eine Bebauung, die sich in das Stadtbild einfügt, für sinnvoll«, betont Hummel-Haslauer.

Am Montag, 12. Januar, findet um 19 Uhr zu dem Thema in der Evangelisch-Lutherischen Kirche am Helene-Meyer-Ring 25 eine Einwohnerversammlung statt. Beschließen wird der Stadtrat in 2015 außerdem darüber, ob in Moosach im Bereich rund um das Olympiaeinkaufszentrum (OEZ) und in Milbertshofen zwischen dem Mittleren Ring, dem Frankfurter Ring, der Lerchenauer Straße und der Knorrstraße Parkraummanagement-Gebiete mit Anwohnerparkplätzen eingeführt werden sollen.

Hoher Parkdruck: Lizenzen sinnvoll?

Gerade im Bereich westlich der Hanauer Straße gebe es immer wieder Bürgerbeschwerden, erklärt Johanna Salzhuber: »Dort gibt es viele Fremdparker im Wohngebiet, deshalb haben wir die Einrichtung eines Parkraummanagements vorgeschlagen.« In Milbertshofen sei der Parkdruck in der Knorrstraße und den Seitenstraßen besonders hoch, berichtet Hummel-Haslauer. Prekär sei die Lage auch in der Schleißheimer Straße zwischen dem Petuelring und der Moosacher Straße. Formal würden die Kriterien für ein Parkraummanagement in diesen Gebieten erfüllt.

Dennoch steht der Vorsitzende dem Vorhaben zwiespältig gegenüber. »Ich bin mir nicht sicher, ob zu viele Parklizenzgebiete in der Stadt sinnvoll sind. Am Ende findet zwar jeder einen Parkplatz vor seiner Haustür, aber niemand kann sein Auto mehr von dort weg bewegen, weil es am Zielort keinen Parkplatz mehr gibt«, so der BA-Chef. Welche Entscheidung der Stadtrat treffen werde, könne er noch nicht abschätzen. Julia Stark

Artikel vom 06.01.2015
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