Polizei im »Winterstress«

München · Zahlreiche Hilfeleistungen wegen Kälte und Alkohol

Alkohol und die extreme Kälte führten zu mehreren Einsätzen der Polizei.	Symbolfoto: Bundespolizei

Alkohol und die extreme Kälte führten zu mehreren Einsätzen der Polizei. Symbolfoto: Bundespolizei

München · »Mein Zug hat Verspätung! Aber das wirft mich nicht aus der Bahn« eine Aussage, die so mancher Bundespolizist an Münchner Bahnhöfen und Haltepunkten von geduldigen Reisenden zu hören bekam. Dafür macht die Kälte den Nichtsesshaften zunehmend zu schaffen.

Die Bundespolizei der Landeshauptstadt kam deswegen mehreren Obdachlosen zu Hilfe.

Gegen 19.20 Uhr wurde am Montagabend, 29. Dezember, ein 29-jähriger Deutsch-Türke volltrunken und orientierungslos am Haupteingang des Bahnhofs München-Ost durch eine Streife der Bahnsicherheit angetroffen. Der Mann konnte sich kaum mehr selbstständig auf den Beinen halten, drohte mehrfach umzufallen und konnte sich auch nicht mehr klar artikulieren. Nach der Mitnahme zur Dienststelle wurde ein Atemalkohol von 2,84 Promille gemessen. Da er nicht gewahrsamsfähig war, wurde der 29-Jährige vom Rettungsdienst in eine Münchner Klinik verbracht.

Um 21.45 Uhr wurde ein stark angetrunkener 40-jähriger Deutscher von einer Streife im Hauptbahnhof angetroffen. Er lief stark schwankend in gebückter Haltung über den Querbahnsteig und konnte seinen Weg nicht mehr ohne fremde Hilfe fortsetzen. Auf der Wache wurde ein Atemalkohol von 1,68 Promille gemessen. Bei der Durchsuchung zwecks Schutzgewahrsamnahme wurden bei ihm mehrere Pillen aufgefunden. Der Rettungsdienst musste den 40-Jährigen, der nach eigenen Angaben vor seinem Aufgriff 15 Tabletten unbekannter Zusammensetzung eingenommen hatte, in eine Klinik verbracht werden.

Gegen 22.00 Uhr wurde eine 35-jährige, stark alkoholisierte Deutsche gemeldet, die sich orientierungslos in der Bahnhofsmission aufhielt. Sie war nicht mehr in der Lage Ihren Weg alleine fortzusetzen. Nachdem bei der Frau ein Atemalkohol von 2,45 Promille festgestellt wurde, wurde sie in Schutzgewahrsam genommen und bis zum Morgen in der Wache ausgenüchtert.

Kurz vor 22.30 Uhr hielt sich ein 29-jähriger Pole trotz bestehendem Hausverbot ohne Reiseabsichten am Hauptbahnhof auf. Da er Reisende anpöbelte, wurde er mit zur Wache genommen. Der Mann hatte keinerlei Ausfallerscheinungen, trotzdem erbrachte eine Atemalkoholmessung einen Wert von 2,49 Promille. Den Polen erwartet nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Der Mann wurde aufgrund seines Verhaltens des Bahnhofs verwiesen und ihm die Adresse einer »Notübernachtungsstelle« ausgehändigt.

Kurz vor 23.00 Uhr wurde eine 35-jährige Deutsche am Boden auf Bahnsteig 12 des Hauptbahnhofes schlafend außerhalb der Hallenschürze im Freien aufgefunden. Die Frau stammt aus Ansbach und lebt seit September in München auf der Straße. Aufgrund der sehr strengen Kälte wurde die Person von der Örtlichkeit verwiesen und ihr nach Rücksprache mit Bahnsicherheit ein Schlafplatz in der ehemaligen Schalterhalle des Starnberger Flügelbahnhofes angeboten.

Die Bundespolizei bittet aufgrund der aktuell strengen Kälte Reisende und die Bevölkerung darum, bei am Boden liegenden Personen grundsätzlich die Streifen der Bundespolizei an Bahnhöfen und Haltepunkten anzusprechen und die Beamten auf eventuell Hilflose aufmerksam zu machen oder unter der Rufnummer 089 / 51 55 500 die Leitstelle der Bundespolizei am Gleis 26 des Münchner Hauptbahnhofes zu verständigen.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn gilt bei extremer Kälte wie zum Ende Dezember für Personen, die in Bahnhöfen angetroffen werden, dass diese an soziale Träger (Notübernachtung wegen Kälteschutz) überwiesen werden und in Ausnahmefällen bei ruhigem Verhalten in Bahnhöfen verweilen dürfen.

Artikel vom 31.12.2014
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