Weihnachten ist...

Eching · Besinnliche Worte von den Pfarrern Krusche und Ceglarek aus Eching

Die Magdalenenkirche in Eching in diesen besinnlichen Tagen. (Foto rechts.) Die Pfarrer Markus Krusche (l.) und Manuél Ceglarek von der Magdalenenkirche in Eching. 	Fotos: Pfarrei

Die Magdalenenkirche in Eching in diesen besinnlichen Tagen. (Foto rechts.) Die Pfarrer Markus Krusche (l.) und Manuél Ceglarek von der Magdalenenkirche in Eching. Fotos: Pfarrei

Eching · Gedanken zu Weihnachten haben sich hier für Sie Pfarrer Markus Krusche und Pfarrer Manuél Ceglarek von der Magdalenenkirche in Eching, gemacht. Weihnachten ist…

...das wunderbare Fest, an dem wir die Botschaft zugesagt bekommen, dass Gott diese Welt so sehr am Herzen liegt, dass er selbst als Mensch in unsere Mitte gekommen ist. In Jesus Christus kommt er im Stall in Bethlehem zur Welt. Das Kind in der Krippe, will uns zu Gott führen. Die Worte aus dem Johannesevangelium bringen es auf den Punkt: »Und das Wort ward Fleisch und wohnte mitten unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.« (Johannes,1,14) Mit Recht wird Weihnachten deshalb das Fest der Liebe genannt.

Diese Botschaft berührt auch heute noch sehr viele Menschen. In den, in jedem Jahr übervollen Weihnachtsgottesdiensten, wollen sie etwas von dem Heil spüren, das unser Leben berühren und zum Guten bringen möchte.

Da werden die vertrauten Texte aus der Bibel gehört als seien sie Teil der Kindheit. Menschen lauschen der Geschichte aus Bethlehem und werden andächtig und ruhig dabei. Sind doch sonst im Jahr kaum offen für Engel, haben keine Zeit für Hirten auf dem Felde und wenig Interesse an Königen, seien sie neugeboren oder ausgewachsen und haben allenfalls im Urlaub Staunen übrig für Sterne. Weihnachten ist viel mehr als Geschenke und geschmückte Bäume, es will berühren und verändern. Dass auch heute Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf suchen, wie Maria und Josef. Dass der Friede auf Erden die große Sehnsucht und Aufgabe ist und bleibt.

Das Fest der Liebe will uns ermutigen zu einem guten und engagierten Leben, weit über Weihnachten hinaus…

Weihnachten ist…

Wenn er den Blick schweifen lässt, sieht er nur das Weiß des Schnees. Die Landschaft ist nicht mehr wiederzuerkennen und vollkommen eingeschneit. Langsam tummeln sich weitere Schneeflocken zusammen. Die Kälte dringt von außen in seine Jacke und will auch diesen Platz für sich erobern. Er zieht den Reißverschluss der Jacke ganz zu. Da sieht er die einzelne Mauer. Wie verloren steht sie mitten in der Landschaft. Im Sommer ist sie voll von Rankenpflanzen– und dem Rosenstock. Das erste Mal hat er ihn in seiner Kindheit gesehen. Jeden Sommer stand der Rosenstock in seiner Pracht. Viele rote Rosen streckten sich empor. Doch jetzt ist alles anders. Im Herbst hat ein Dorfbewohner den Stock abgeschlagen. Brach und zerstückelt schaut dieser aus dem Schnee. Traurig wacht die karge Mauer hinter dem Rosenstock. Die Traurigkeit kommt auch über ihn mit der großen Frage: »Warum?« Es fröstelt ihn. Er wendet seinen Blick von der Wand auf die Wurzel des Rosenstocks. Und da sieht er es. Die Wurzel treibt neu aus. Mitten im kalten Winter. Mitten in Kargheit und Traurigkeit. Mitten unter uns. Die Wurzel des Stocks stirbt nicht, sondern fängt von vorne an. Das ist Weihnachten.

Gott selbst bringt seine Wurzel an einem ganz besonderen Ort zum Wachsen. An diesem Ort herrscht nicht selten Kälte. Unser Leben läuft nicht immer so wie wir das wollen. Wir erleben Streit in der Familie, Stress in der Arbeit oder den Verlust lieber Menschen. Wir fragen: »Warum?« Dann geht es uns fast wie dem abgeschlagenen Rosenstock in dieser Welt. Aber in genau diese Welt kommt Gott. Und das feiern wir jedes Jahr. Er kommt als einer von uns, der auch nicht immer gewinnt, der genau weiß, was Kälte im Leben bedeutet. Gott setzt ein Zeichen, wenn es einmal richtig kalt ist. Er fängt mit uns von vorne an. Und das nicht nur zu Weihnachten.
Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachten.

Artikel vom 23.12.2014
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