Nachruf

Ottobrunn · Nachruf Kurt Heimann

Kurt Heimann erhielt 2005 die Willy-Brandt-Medaille.	 	Foto:privat

Kurt Heimann erhielt 2005 die Willy-Brandt-Medaille. Foto:privat

Ottobrunn · Kurt Heimann, hochbetagtes Mitglied der Ottobrunner SPD, ist am 5. September im Alter von 99 Jahren verstorben.

Heimann entstammte einem sozialdemokratisch und gewerkschaftlich geprägten Elternhaus in Berlin. Schon mit 16 Jahren trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend, der damaligen Jugendorganisation der SPD, bei. Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten engagierte sich Heimann von 1935 bis 1937 im Widerstand und half, Flugblätter in einem Kurierdienst von Prag nach Berlin zu schmuggeln. 1937 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und im Jahr darauf denunziert. Er überstand Verhöre durch die Gestapo und hatte Glück, dass das Verfahren gegen ihn 1939 eingestellt wurde – auch, weil er bereits der Militärgerichtsbarkeit unterstand.

Heimann musste an allen großen Feldzügen des Zweiten Weltkrieges teilnehmen, bis er Ende 1942 in Tunesien in britische Kriegsgefangenschaft kam. 1947 aus dieser entlassen, schloss er sich wieder der SPD an.

Als Pensionär lebte Kurt Heimann viele Jahre in Ottobrunn, beteiligte sich an den zahlreichen Aktivitäten des Ortsvereins und stellte sich auch Schulklassen als Zeitzeuge zur Verfügung. Zu seinem 90. Geburtstag wurde Kurt Heimann am 5. Februar 2005 die Willy-Brandt-Medaille für seinen Einsatz im Widerstand gegen den Nationalsozialismus verliehen. Robert Axtner

Artikel vom 18.12.2014
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