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Sozialpsychiatrischer Dienst München-Land-Süd
Ottobrunn · Seit 20 Jahren Hilfe und Trost für die Seele
Leiter Herbert Kalus und sein Team bieten fundierte Hilfe an. F: privat
Ottobrunn · Oft sind es Angehörige, die nach monatelangem Grübeln zum Hörer greifen: »Meine Frau traut sich nicht mehr aus dem Haus und weint oft stundenlang« oder »mein Sohn hat sich in letzter Zeit psychisch sehr verändert; er sitzt fast nur in seinem Zimmer und spricht laut mit sich selber.«
Solche und ähnliche Sätze hören die Sozialpädagogen und Psychologen am anderen Ende der Leitung öfter. Die Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes (SpDi) München-Land führen in diesen Situationen zunächst ein sogenanntes Clearing-Gespräch, um einschätzen zu können, wie akut die geschilderte Situation ist. Viel lieber als am Telefon sprechen sie persönlich mit Angehörigen oder Betroffenen in den Räumen des SpDi in Ottobrunn oder in der Außenstelle am Unterhachinger S-Bahn- hof.
Im November hat der Beratungsdienst mit vielen Gästen sein 20-jähriges Jubiläum gefeiert: Nicht nur Bürgermeister Thomas Loderer, sondern auch die stellvertretenden Landräte Annette Ganssmüller-Maluche (SPD) und Otto Bußjäger (Freie Wähler) sowie die Vize-Bezirkstagspräsidentin Friederike Steinberger (CSU) gehörten zu den Festrednern. Träger des SpDi ist der gemeinnützige Projekteverein, der zur Münchner AWO gehört. So waren auch der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt München, Jürgen Salzhuber, sowie der Geschäftsführer des Projektevereins, Horst Reiter, unter den Ehrengästen.
Beratungsangebote
Die Klienten der Beratungsstelle kommen aus dem ganzen südlichen Landkreis. An die Beratungsstelle können sich nicht nur psychisch kranke Menschen und deren Angehörige wenden, sondern auch Nachbarn, Lehrer und soziale Einrichtungen. Häufige Gründe für einen Anruf bei den Mitarbeitern des SpDi sind hartnäckige Depressionen oder psychotische Erkrankungen, aber auch Persönlichkeitsstörungen, Borderline-, und Wahnerkrankungen. Der Sozialpsychiatrische Dienst hat drei Arbeitsschwerpunkte: Er bietet allgemeine sozialpsychiatrische Beratung und ist Fachstelle für ältere psychisch erkrankte Menschen; er betreibt eine Tagesstätte mit zahlreichen Gruppenangeboten für psychisch kranke Menschen; und er ist zuständig für das »Betreute Einzelwohnen für zuhause«, was einen hohem Betreuungsaufwand bedeutet.
Großes Tabu
»Es fällt Angehörigen und Kranken häufig nicht leicht, zu uns zu kommen, weil psychische Erkrankungen immer noch stark tabuisiert sind«, erklärt Herbert Kalus, Leiter des SpDi München-Land Süd. »Hinzu kommt, dass man den Erkrankten ihr Leiden nicht ansieht und dass psychische Erkrankungen Angst machen können.«
Neben der Beratung bietet der SpDi auch mehrmals im Jahr so genannte Psycho-edukationsgruppen an. Betroffene und Angehörige lernen dort, mit der Erkrankung besser zurecht zu kommen sowie mit den Hochs und Tiefs der Krankheit zu leben. Die Beratungsstelle in der Ludwig-Thoma-Straße 46-48 steht Betroffenen und Angehörigen mit Rat und Hilfe zur Seite unter Tel. 60 50 54, per Mail spdi.m-land-sued@projekteverein.de oder persönlich. Herbert Kalus
Artikel vom 17.12.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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