Ottobrunn · Die japanische Praktikantin

Die junge Japanerin Kana war bei den Kleinen beliebt und half überall mit. Foto: privat

Ottobrunn · »Hallo, ich bin Kana, und ich liebe Kinder.« Mit diesen Worten begrüßte die 21-jährige japanische Praktikantin Kana Sasaki vor über einem Jahr die Kinder und die Erzieherinnen der Kinderkrippe an der Lenbachallee.

Mehr konnte sie (noch) nicht auf Deutsch sagen, aber sie lächelte und freute sich über den herzlichen Empfang.

Die ersten Wochen und Monate waren schwierig: Kana verstand kaum Deutsch, nur sehr wenig Englisch und die Erzieherinnen konnten kein Japanisch. Die Kinder aber »brabbelten« einfach darauf los, und Kana konnte sich mit ihnen auf ihre ganz eigene Art verständigen. Für wirklich wichtige Absprachen benutzte das Team einen kleinen elektronischen Übersetzer – und dazu viel Mimik und Gestik.

Kana lernte mit Bilderbüchern

In den Schlafpausen der Kinder ging Kana oft in die Kuschelecke, um mit Hilfe von Bilderbüchern die deutschen Begriffe zu lernen. Nebenbei besuchte sie fünf Monate lang Deutschkurse. Kana lernte in diesem Jahr so schnell, dass jede Erzieherin am Ende einen persönlichen, in Deutsch geschriebenen Brief von der jungen Kollegin erhielt. Kana war ein festes und beliebtes Teammitglied geworden – für Kinder, Eltern und vor allem für die Erzieherinnen.

Die meisten Spuren hinterließ Kanas Kreativität. Sie dekorierte das Haus mit verschiedensten Bastelarbeiten, gestaltete den Erlebnisbaum und half den Gruppen beim Dekorieren der Portfoliomappen. Sie bemalte sogar die Turnbeutel der zukünftigen Kindergartenkinder mit deren Gruppensymbol. Der Abschied nach einem Jahr war für alle sehr schwer. Einige telefonierten sogar noch mit ihr auf dem Heimflug nach Japan. Im Dezember möchte Kana einen Besuch in Ottobrunn machen – und das ganze Team freut sich darauf. Alexandra Kluge

Artikel vom 17.12.2014
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