Gut Ding will Weile

Neubiberg · Bald Aussicht auf Öffnung des Neubiberger Bahnhofskiosks?

Der Kiosk am S-Bahnhof Neubiberg sollte endlich wieder geöffnet werden. Unmöglich ist es nicht. 	Foto: Angela Boschert

Der Kiosk am S-Bahnhof Neubiberg sollte endlich wieder geöffnet werden. Unmöglich ist es nicht. Foto: Angela Boschert

Neubiberg · Der lang ersehnte, geöffnete Bahnhofskiosk ist einen Hauch näher gerückt. »Auch die Bahn ist interessiert daran, den Fahrgästen möglichst schnell wieder ein Angebot an Reiseproviant oder Ähnlichem bieten zu können«, unterstrich ein Bahnsprecher im November 2014 gegenüber dem Südost-Kurier.

»Möglichst schnell«, da merkt man als Neubiberger auf. Schließlich steht der Bahnhofskiosk seit nunmehr fünf Jahren leer, bemüht sich Ehepaar Christian und Sandra Hennhöfer seit Mai 2013 mit zeitintensivem Aufwand darum, diesen Kiosk wieder beleben zu können, will die Gemeinde den Kiosk kaufen. Die Kaufabsicht trifft inzwischen auf Zustimmung bei der Deutsche Bahn Station & Service AG. Die von der Bahn vorgelegten Kaufverträge sprechen jedoch eine andere Sprache. Schließlich bürden sie im Juli 2014 der Gemeinde wie einige Monate zuvor Hennhöfers die Renovierung des maroden Gebäudes auf, ohne dies im Kaufpreis beziehungsweise Mietzins anzurechnen. Außerdem wird es wegen interner Abstimmungen bei der Bahn mindestens zwei Jahre dauern, bis ein Kaufvertrag letztendlich steht, hieß es im Sommer. Um trotzdem schnell voranzukommen, will die Gemeinde Neubiberg den Bahnhofskiosk anmieten, bis der Kaufvertrag steht. Doch auch der Entwurf des Mietvertrags verpflichtet die Gemeinde, das Gebäude innen auf eigene Kosten instandzusetzen. Der Kiosk steht seit Oktober 2009 leer und verfällt. Ungeziefer hat sich eingenistet, Türen und Fenster sind undicht, Decken und Wände müssen saniert werden und mehr. Gesamt­kosten mindestens 45.000 Euro.

Prinzipiell damit einverstanden, forderte Bürgermeister Günter Heyland die DB Service AG auf, die Miete so niedrig zu setzen, dass sich die Sanierungs-Investition vor dem Kauf amortisiert. Außerdem einigte man sich, dass die Bahn vor Vertragsabschluss mehrere zerkratzte Fensterscheiben auswechselt und die von ihr versiegelte Schiebetüre austauscht. Geschehen ist jedoch bis heute nichts. Dabei hatte sich im Februar 2014 obiger Bahnsprecher noch zuversichtlich gezeigt, dass der »Umbau dieses Jahr über die Bühne geht«.

»Die Verzögerung bei der Bahn hat sicherlich mit dem internen Kompetenzgerangel der verschiedenen Abteilungen zu tun, ist aber sicher auch dem geringen persönlichen Engagement der Verantwortlichen geschuldet«, wird Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland dazu vorsichtig deutlich. Hennhöfer hingegen verweist darauf, dass es im Mai in Anwesenheit von DB-Regional- leitern gehießen habe, es »dauert maximal 40 Wochen«, mit den zwei anderen DB-Beteiligten eine kurzfristige Klärung herbeizuführen. »Diese Zeit ist rum«, so Hennhöfer. Was fehlt? Die Gemeinde will einen funktionierenden Bahnhofskiosk zu einem fairen Preis. Die Bahn will ihn verkaufen. Die Bürger Neubibergs sammelten 1400 Unterschriften pro Kiosk, schrieben Protestbriefe an Bahnchef Rüdiger Grube contra Verzögerungen, erreichten durch den Weihnachtswunschzettel 2012 einen funktionierenden Aufzug und mehr Sauberkeit (wir berichteten), Hennhöfers kontaktierten den Bundesverkehrsminister. Es muss sich etwas tun. Die Bahn will schließlich »den Fahrgästen möglichst schnell wieder Reiseproviant oder Ähnliches anbieten«. Angela Boschert

Artikel vom 16.12.2014
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