Nichts als Lügen

München · Das Drama »Der Stein« im Marstall

Der junge, griechische Regisseur Sarantos Zervoulakos inszenierte das Judendrama »Der Stein«. Foto: Thomas Dashuber

München · Am 17. Dezember feiert mit Marius von Mayenburgs Familien-Wende-Geschichte »Der Stein« die letzte Inszenierung dieses Jahres Premiere im Marstall. Regie führt der junge Regisseur Sarantos Zervoulakos, es spielen Nora Buzalka, Juliane Köhler, Hedi Kriegeskotte, Katrin Röver und Lukas Turtur.

»Der Stein« ist die zweite Regiearbeit von Sarantos Zervoulakos in München, er inszenierte bereits vergangenes Jahr »Grieche sucht Griechenland« im Rahmen des Sommerfestivals Marstallplan am Residenztheater. Während seines Regiestudiums am Max-Reinhardt-Seminar wurden seine Arbeiten zu diversen Festivals eingeladen. Es folgten vielbeachtete Inszenierungen u. a. am Burgtheater Wien, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Graz sowie am Theater Oberhausen. Marius von Mayenburg schrieb sein Stück über den privaten Umgang mit den Konflikten der deutschen Geschichte im Jahr 2008, sechzig Jahre nach der doppelten Staatsgründung.

Sarantos Zervoulakos wirft nun 25 Jahre nach dem geschichtsträchtigen Mauerfall einen neuen Blick auf das Stück sowie die Doppelbödigkeit und Lügenstrukturen der Familiengeschichten.

Witha, ihre Tochter Heidrun und ihre Enkelin Hannah haben sich ihre eigene deutsche Familienlegende über den heldenhaften Großvater und die Rettung einer jüdischen Familie zur Zeit des NS-Regimes geschaffen. Während sie sich durch die Jahre lügen, das Erlebte neu erfinden und Erinnerungen tief im eigenen Garten verscharren, gräbt ihre Nachmieterin Stefanie rein zufällig die Wahrheit und ihre persönliche deutsch-deutsche Familienlegende aus.

Artikel vom 10.12.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

• München (weitere Artikel)
• Münchner Wochenblatt / SamstagsBlatt (weitere Artikel)

Login