Münchner Meisterwerke

München · Rokoko-Schau in der Hypo-Kunsthalle

Exponate: Erzengel Raphael, Pfarrkirche St. Michael Berg am Laim. 	Foto: VA

Exponate: Erzengel Raphael, Pfarrkirche St. Michael Berg am Laim. Foto: VA

München · Elf Meisterwerke aus fünf Münchner Kirchen bereichern die große Rokoko-Schau in der Münchner Kunsthalle, die am Freitag, 12. Dezember, eröffnet wird.

So steuert der Liebfrauendom vier Reliefs von der Frontseite des Chorgestühls hinter der Kathedra mit Darstellungen aus dem Leben Mariens bei. Zu sehen sind Darstellungen der Geburt Mariens, der Verkündigung an Maria, der Himmelfahrt Mariä und der Immaculata, also der Unbefleckten Empfängnis.

Erzengel aus St. Michael

Aus der Pfarrkirche St. Michael in Berg am Laim stammen die Erzengel Gabriel und Raphael von Johann Baptist Straub (1704-1784) und die beiden zugehörigen attributtragenden Putti. Aus der Klosterkirche St. Anna im Lehel kommt eine ungewöhnlich gestaltete Monstranz. Das von einem unbekannten Künstler nach einem Entwurf von Günther gestaltete Schaugefäß zeichnet sich durch eine elegante, aufstrebende Komposition aus, die bereits dekorative Elemente des Stils des französischen Königs Louis XVI. (1754-1793) verarbeitet.

Die Jesuitenkirche St. Michael steuert ein Holzmodell für eine Maria-Immaculata-Silberfigur bei. Erst 1985 war es gelungen, die von einem unbekannten Künstler nach einem Entwurf des Spätrokoko-Malers Cosmas Damian Asam (1686-1739) gefertigte Holzskulptur als Modell der Silber-Immaculata zu identifizieren.

Aus der Wallfahrtskirche St. Anna in München-Harlaching kommt ein um 1742/45 entstandener Rahmen mit Reichsinsignien und kurbayerischem Wappen aus dem Seitenaltar. Welcher Meister den Entwurf für den Rahmen lieferte oder welche Werkstatt ihn ausführte, ist nicht bekannt. Nicht zuletzt die künstlerische Qualität deutet aber auf eine für den Münchner Hof tätige Werkstatt hin.

Die Kunstwerke sind zusammen mit Dutzenden anderen in der von der Kunsthalle München und dem Diözesanmuseum Freising gemeinsam gestalteten Ausstellung „Mit Leib und Seele“ zu sehen. Viele der Objekte aus Kirchen und Klöstern können durch die Kooperation mit der Erzdiözese erstmals und einmalig aus ihrem angestammten Kontext entnommen und präsentiert werden. Die oft nur schwer zugänglichen Werke werden dem Betrachter so nahegebracht wie selten zuvor. Auf diese Weise kann ihre künstlerische und technische Qualität deutlich hervortreten.

160 Meisterwerke des Rokoko

Gezeigt werden rund 160 Meisterwerke des Rokoko, vor allem Holzskulpturen und andere plastische Bildwerke aus Stuck, Ton, Porzellan und Silber sowie Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken. Zur Ausstellung, die bis 12. April 2015 zu sehen ist, erscheint ein reich bebilderter Katalog Zudem gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Die Schau ist täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.

Artikel vom 03.12.2014
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