Akuter Priestermangel

Zusammenschluss von Pfarreien soll Personalprobleme abmildern

Pfarrer Martin Cambensy von der Pfarrei St. Martin in Moosach blickt der Zusammenführung der drei Pfarrgemeinden positiv entgegen.  	Foto: Karsten Schmid

Pfarrer Martin Cambensy von der Pfarrei St. Martin in Moosach blickt der Zusammenführung der drei Pfarrgemeinden positiv entgegen. Foto: Karsten Schmid

Moosach-Olympiadorf-Milbertshofen · Die katholischen Kirchengemeinden St. Martin, St. Mauritius und Frieden Christi haben sich zu einem Pfarrverband zusammengeschlossen.

Grund für die Umstrukturierung sei vor allem der Priestermangel, erklärt Martin Cambensy, Pfarrer von St. Martin, der den Pfarrverband leitet. Bis 2020 sei für seine Pfarreien jedoch kein Personalabbau geplant, versichert er. Der Gründungsgottesdienst mit Glühweinausschank auf dem Kirchplatz findet am kommenden Samstag, 6. Dezember, in der Pfarrkirche St. Martin statt.

Nachdem im vergangenen Jahr aus den Gemeinden St. Georg und St. Lantpert der Pfarrverband Milbertshofen entstanden ist, steht nun in Moosach und dem Olympiadorf ein ähnliches Projekt an. Anfang Dezember wurden die Pfarreien St. Martin mit Sitz in der Leipziger Straße, St. Mauritius, deren Kirche sich zwischen der Hugo-Troendle- und der Templestraße befindet und die Gemeinde Frieden Christi mit ihrem Zentrum am Helene-Mayer-Ring offiziell vereint.

Eine Herausforderung sei vor allem die unterschiedliche Bevölkerungsstruktur innerhalb des neuen Pfarrverbands Moosach-Olympiadorf, erklärt Cambensy. Moosach sei größtenteils traditionell bürgerlich orientiert. In der Siedlung des Olympiadorfs, das im Stadtteil Milbertshofen liegt, seien dagegen viele Akademiker und Wissenschaftler mit internationalem Hintergrund ansässig: »Ich glaube, das wird ganz spannend.«

Bereits im vergangenen Februar habe die Pfarrei einen Spaziergang durch das Olympiadorf veranstaltet, um den Mitgliedern des künftigen Pfarrverbands zu ermöglichen, sich kennenzulernen, berichtet Jakob Paula, Pfarrer der Pfarrei Frieden Christi. Etwa 30 Moosacher hätten an dem Rundgang teilgenommen. Im kommenden Jahr werde man eine Führung durch das Gebiet der Gemeinde St. Martin anbieten. Geplant seien außerdem ein gemeinsamer Pfarrbrief sowie gemeindeübergreifende Konzerte und Reisen, kündigt Cambensy an. Zugute komme der Zusammenschluss auch kirchlichen Einrichtungen wie etwa den Kindergärten an der Leipziger Straße, der Straßberger Straße und der Templestraße, sagt Paula: »Sie werden zu einem Kindertagesstättenverbund zusammengeführt und können sich zum Beispiel gegenseitig mit Personal aushelfen.«

Von Vorteil sei der Zusammenschluss auch für die Gemeinde Mauritius, sagt Cambensy. Wegen der beiden Pflegeheime Bethel und Arche Noris gebe es dort nämlich einen erhöhten Bedarf an kirchlicher Betreuung. Auch hier könnten nun Mitarbeiter der Pfarreien St. Martin und Frieden Christi einspringen. Für die Gläubigen werde sich aber nichts ändern. Eingeführt werden Pfarrverbände vom Erzbistum München-Freising zwar aufgrund des Nachwuchsproblems im Priestersamt. Sie ermöglichen nämlich die Betreuung mehrerer Gemeinden durch nur einen Pfarrer. Der Pfarrverband Moosach-Olympiadorf ist hiervon aber zunächst nicht betroffen. Pfarrer Andreas Krehbiel wird weiterhin für St. Mauritius tätig sein, auch Cambensy und Paula behalten die Zuständigkeit für ihre bisherigen Pfarreien als Schwerpunkte ihrer Arbeit bei. »Wir haben gute Voraussetzungen«, betont Cambensy.

Personalkürzungen werde es in den kommenden Jahren nicht geben, auch die gemeindlichen Einrichtungen, die Pfarrbüros und das Gottesdienstangebot in den drei Kirchen blieben erhalten: »Die Orte sind da, nun liegt es an den Menschen, sie mit Leben zu füllen.«

Insgesamt umfasst der neue Pfarrverband knapp 17.000 Katholiken, sein Gebiet grenzt im Norden an die Bahngleise an der Max-Born-Straße, die Triebstraße und die Moosacher Straße, im Osten an die Lerchenauer Straße, im Süden an das Willi-Gebhart-Ufer im Olympiapark und die Baldurstraße und im Westen an die Straße Am Kapuzinerhölzl, die Allacher Straße, die Ohlauer Straße und den Teplitzer Weg bis zum Rangierbahnhof München Nord. Am kommenden Samstag, 6. Dezember, wird die Gründung mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin gefeiert. Vor der Kirche werden Zelte aufgestellt und es gibt Glühwein. Beginn ist um 18 Uhr. Julia Stark

Artikel vom 02.12.2014
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