Viel Herz für den letzten Weg

Landkreis München würdigt Hospizbegleiter

Auch Unterföhrings zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel dankte den Hospizbegleitern.	F.: LRA München

Auch Unterföhrings zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel dankte den Hospizbegleitern. F.: LRA München

Unterföhring · Die Aufgabe der Hospizarbeit ist, Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung in ihrer letzten Lebenszeit sowie in der Zeit ihres Sterbens in einer respektvollen Weise zu begleiten, ihren Bedürfnissen – soweit möglich – gerecht zu werden und sie umfassend zu betreuen.

Diese schwere Aufgabe meistern im Landkreis München insgesamt 16 Hospizvereine mit annähernd 450 Hospizbegleitern. Der Landkreis hat nun vor kurzem im Bürgerhaus Unterföhring das Engagement seiner ehrenamtlichen Hospizbegleiter besonders gewürdigt.

Rastplatz auf beschwerlichem Weg

»Das ehrenamtliche Engagement hierfür kann gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden«, betonte Landrat Christoph Göbel vor den knapp 150 Gästen. Der Begriff selbst, so Göbel, habe seine Wurzel im Lateinischen (hospes, hospitium) und bedeute sowohl Gastfreundschaft als auch Herberge. »Hospize gaben den Pilgernden des mittelalterlichen Europas Unterkunft und Rast auf ihrem oft beschwerlichen Weg. Auch Sie alle schaffen für kranke und sterbende Menschen einen Rastplatz auf dem beschwerlichen Weg. Sie setzen das christliche Gebot der Nächstenliebe um«, lobte der Landrat das Engagement der Helfer.

Die Hospizvereine seien eine wichtige Schnittstelle zwischen Gesellschaft, medizinischen Diensten, Ärzten, Pflegeeinrichtungen, stationären Einrichtungen und Palliativ-Stationen. Um die schwierige Aufgabe der optimalen Vernetzung dieser Stellen zu meistern, hat der Landkreis München seit einem Jahr einen Netzwerkkoordinator, der die Hospiz- und Palliativarbeit weiter ausbaut. »Wir müssen die Türen aufsperren bei allen, die bei diesem Thema die Augen schließen«, appellierte Göbel und versprach, die Hospizarbeit im Landkreis München weiter zu unterstützen. Unterföhrings zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel betonte, wie wichtig es sei, dass Menschen ihre letzte Lebensphase selbst bestimmen können. »Der kranke, sterbende Mensch muss dabei im Mittelpunkt stehen«, sagte Betina Mäusel und dankte den Ehrenamtlichen dafür, dass sie sich dieser Aufgabe mit »so viel Herz« verschrieben haben.

Die Vorsitzende der ARGE Hospiz, Verena Reckzeh, verwies auf die derzeit kontrovers geführte Diskussion um aktive Sterbehilfe. Sie stellte klar: »Wir stehen für Lebenshilfe am Ende des Lebens. Das Leben soll bis zuletzt gelebt werden können. Sterbende Menschen und die ihnen Nahestehenden benötigen gleichermaßen unsere Aufmerksamkeit, Fürsorge und Zuwendung.«

Artikel vom 02.12.2014
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