Helfen und da sein

Au · Nachbarschaftshilfe: Agnes Lochbrunner erhält Ehrenmedaille

Agnes Lochbrunner von der Nachbarschaftshilfe in der Au freut sich über die Ehrenmedaille »München leuchtet«. Was dem Verein aber noch fehlt, ist eine offizielle Anlaufstelle, sprich: ein Büro.	Foto: js

Agnes Lochbrunner von der Nachbarschaftshilfe in der Au freut sich über die Ehrenmedaille »München leuchtet«. Was dem Verein aber noch fehlt, ist eine offizielle Anlaufstelle, sprich: ein Büro. Foto: js

Au · Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Agnes Lochbrunner in der Nachbarschaftshilfe in der Au. Die 73-Jährige ist Mitbegründerin der Initiative und seit 1988 Vorsitzende des Vereins, der sich um Alte, Kranke, bedürftige Familien und Alleinerziehende aus dem Viertel kümmert.

Für ihren Einsatz hat die Stadt nun die Ehrenmedaille »München leuchtet« in Silber an Agnes Lochbrunner verliehen. Nach wie vor fehlt dem Verein aber etwas Essenzielles: Die Nachbarschaftshilfe hat keine eigenen Räume.

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»Eigentlich gebührt die Medaille nicht mir, sondern dem ganzen Verein«, sagte Agnes Lochbrunner auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), auf der die Auszeichnung bei einem Sektempfang gefeiert wurde. Derzeit arbeiten 62 Anwohner aus dem Stadtteil und der näheren Umgebung bei der Nachbarschaftshilfe in der Au mit. Sie helfen Senioren beim Einkaufen und begleiten Sie zum Arzt, organisieren Kindergruppen in den Räumen der Pfarrei Mariahilf und greifen Familien unter die Arme, in denen ein Elternteil erkrankt ist. Bedürftige unterstützt die Nachbarschaftshilfe auch mit Sachspenden und Geld.

Der Verein arbeitet eng mit dem Sozialbürgerhaus am Orleansplatz zusammen. »Wenn die Mitarbeiter dort nicht mehr weiter wissen, kommen sie zu uns«, berichtet Lochbrunner. Die Nachbarschaftshilfe könne so manches ermöglichen, das durch öffentliche Mittel nicht finanzierbar sei. Wer auf staatliche Unterstützung angewiesen sei, könne sich zum Beispiel neue Kinderschuhe oder die Reparatur eines Kühlschranks oft nicht leisten. »In solchen Fällen helfen wir aus«, meint Agnes Lochbrunner. Getragen wird der Verein fast ausschließlich durch private Spenden und ehrenamtliches Engagement. Die Stadt übernehme bislang nur die Miete für die Räume der Kindergruppen. Ab Anfang 2015 werde das Sozialreferat für die Nachbarschaftshilfe jedoch eine Vollzeitstelle im Bereich Familienbetreuung finanzieren.

Dringend gebraucht wird aber auch ein Büro. »Es gibt bei uns keine offizielle Anlaufstelle, an die sich die Leute wenden können«, klagt Lochbrunner. Beim BA beantragte sie, dem Verein die derzeitigen Büroräume der GWG in der Schweigerstraße zu überlassen. Die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft plant nämlich, in rund zwei Jahren in den neuen Bau in der Kegelhofmühle umzuziehen. In der Schweigerstraße könne man auch einen Nachbarschaftstreff für die Au und weitere Kindergruppen einrichten, regte Lochbrunner an: »Das wäre mein größter Wunsch für die Zukunft.« Das Stadtteilparlament befürwortete den Antrag einstimmig.

Die Nachbarschaftshilfe in der Au sucht immer ehrenamtliche Helfer. Wer sich für die Tätigkeit interessiert, meldet sich unter Telefon 65 94 79. Julia Stark

Artikel vom 25.11.2014
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