Wirtschaftsgespräch

Unterföhring · Motto: »Lieber dreimal reden als einmal schreiben.«

Reger Austausch beim diesjährigen Wirtschaftsgesprächs in Unterföhring.	Foto: Gemeinde Unterföhring

Reger Austausch beim diesjährigen Wirtschaftsgesprächs in Unterföhring. Foto: Gemeinde Unterföhring

Unterföhring · »Lieber dreimal reden als einmal schreiben.« Unterföhrings Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer sagt seinen Leitsatz bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Das Wirtschaftsgespräch der Gemeinde am Montagabend im Bürgerhaus hatte den Lieblingsspruch des Rathauschefs als Motto.

In der 11.000 Einwohner umfassenden Gemeinde Unterföhring gibt es stolze 2.200 Gewerbeanmeldungen vom Einzelkämpfer bis hinauf zur Allianz mit ihren über 10.000 Arbeitsplätzen. Für das Wirtschaftsgespräch wurden alle eingeladen mit dem Ziel, die Unterföhringer Unternehmer zu Gesprächen zusammen zu bringen. Oder wie es Kemmelmeyer sagte: »Auf Neudeutsch heißt das netzwerken.« Der Bürgermeister betonte, dass der offizielle Teil mit einer knappen Stunde bewusst kurz gehalten wurde. So sollte den Unternehmern ausreichend Zeit gegeben werden, miteinander zu sprechen. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer wün-schte sich nichts mehr, als dass neue Partnerschaften in dem munteren Dialog entstehen. In seiner Rede gab sich der Bürgermeister angriffslustig und sagte, »dass uns die Vermittlung dieser Gespräche nicht einmal die europäische Union verbieten kann.«

Der Bürgermeister betonte, dass die Gemeinde oftmals gerne Wirtschaftsförderung betreiben würde, aber die über deutsches Recht hinaus gehenden Wettbewerbsgesetze in Europa der Kommune oft Fesseln anlegen würden. Kemmelmeyer wünschte sich, dass die Unternehmer auch über ihre Berufsverbände Druck ausüben, um die Regelungen zu lockern. Angriffslustig gab sich Kemmelmeyer auch mit Blick auf die Verkehrssituation. Die Gemeinde tue alles, was sie direkt regeln könne. So seien bereits die mindestens zwei benötigten Parkhäuser für das Gewerbegebiet beschlossen worden. Für große Lösungen wie den Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn, den vierspurigen Ausbau des Föhringer Ringes oder eine Umgehungsstraße um Ismaning und Unterföhring herum benötige die Gemeinde den Freistaat Bayern oder die Landeshauptstadt München. »Wenn es sein muss, werde ich ein unangenehmer Ansprechpartner sein«, machte der Bürgermister deutlich. Kemmelmeyer nannte ein Beispiel für das tägliche Chaos: »Manche Unternehmen setzen Besprechungen erst ab 10 Uhr an. Das passiert nicht wegen wilder Partynächte davor.

Man kann nicht mehr damit rechnen, dass alle wegen des Verkehrs um 9 Uhr zusammen kommen. Und das kann nicht sein!« Der Bürgermeister versprach den Unternehmern die Gemeinde als verlässlichen Partner. So werde an dem im Vergleich zu den Nachbarn eher niedrigem Gewerbesteuerhebesatz von 330 Prozentpunkten nicht gerüttelt. Andreas Kemmelmeyer kündigte auch an, dass die Gemeinde »unseren Wirtschaftsstandort von Weltrang« künftig offensiver vermarkten werde. Von solchen Kampagnen würden am Ende alle Unternehmen profitieren. Mit den rund 300 Gästen wurde das zuletzt vor acht Jahren abgehaltene Wirtschaftsgespräch zu einem vollen Erfolg. Kemmelmeyer, dem die Veranstaltung sehr am Herzen liegt, kündigte eine Fortsetzung bereits an.

Artikel vom 21.11.2014
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