Ebersberg · Der Historische Verein erforscht die Geschichte des Landkreises

Die Autoren des diesjährigen Jahrbuchs (v. l.): Michael Pleyer, Christian Latter, die Präsentatorin Viktoria Schwenger, Peter Maicher, Herbert Holly, der Vorsitzende Bernhard Schäfer und Brigitte Schliewen. Foto: Irene Schäfer

Ebersberg · Der Landkreis Ebersberg ist ein geschichtsträchtiger Landkreis. Mit den Gemeinden Egmating, Aßling und Steinhöring beheimatet er einige der nachweislich ältesten Ortschaften im gesamten Freistaat Bayern.

Zudem prägte die Reichsabtei Ebersberg die christlich-abendländische Kultur im Herzen Altbayerns. Kaum verwunderlich, dass gerade hier das Interesse an den historischen Wurzeln besonders groß ist. Bernhard Schäfer aus Frauenneuharting, Mittvierziger, studierter Historiker, und Leiter des Stadtarchivs Grafing, ist Vorsitzender des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg. Dieser hat sich die Erforschung der Geschichte und Kultur in der Region zum Ziel gesetzt. Gegründet würde er im März 1998 auf Initiative des früheren Landrats Hermann Beham: »Das von vielen schmerzlich empfundene Fehlen einer solchen Institution auf Landkreisebene rief die damalige Grafinger Museumsleiterin Dr. Rotraut Acker, die Ebersberger Archivleiterin Antje Berberich und die Vaterstettener Kunsthistorikerin Brigitte Schliewen auf den Plan, die die Konstituierung des Vereins auf den Weg brachten«, sagt Schäfer rückblickend.

Der Geschichtsverein zählt heuer über 200 engagierte Mitglieder aus dem gesamten Landkreis. Vor allem der Aspekt der aktiven Mitgliedschaft hat beim Ebersberger Geschichtsverein eine ganz zentrale Bedeutung: »Die Erforschung, Darstellung und Vermittlung erfolgt zu einem Gutteil durch unsere Mitglieder. Sie gehen in die Archive und Bibliotheken, suchen sich alle nötigen Informationen für ihre Themen zusammen und bringen ihre gewonnenen Erkenntnisse dann zu Papier. Die Verbreitung ihrer Ergebnisse erfolgt schließlich in Form von Vorträgen und Beiträgen«, sagt Schäfer nicht ohne Stolz. Die Heimatkundler stehen dabei in enger Verbindung mit verschiedensten im Bereich Geschichte und Kultur tätigen Institutionen innerhalb des Landkreises. Zudem findet ein reger Austausch mit einschlägigen Organisationen außerhalb des Landkreises, wie beispielsweise mit dem Verband bayerischer Geschichtsvereine statt.

»Land um den Ebersberger Forst«

Jedes Jahr wird – pünktlich zur Jahreshauptversammlung – das Vereinsjahrbuch »Land um den Ebersberger Forst - Beiträge zur Geschichte und Kultur« veröffentlicht. Dieses Jahrbuch stellt den publizistischen Schwerpunkt der Vereinsarbeit dar. Im Juli erschien nun bereits das 16. Jahrbuch: »Den Leser erwartet eine bunte Mischung an Themen, die sich zeitlich von der Jungsteinzeit bis in die NS-Zeit ziehen und ganz unterschiedliche Zugänge aufweisen«, sagt Schäfer. Das aktuelle Jahrbuch ist in allen Buchhandlungen des Landkreises und auch direkt beim Verein erhältlich.

Auch für das nächsten Jahr sind wieder zahlreiche Aktivitäten geplant: »Im kommenden Jahr werden wir uns unter anderem mit einem bei Aßling entdeckten Erdstall beschäftigen, unser nächstes Jahrbuch herausgeben und eine 3-Tage-Fahrt zu den Weingütern des Klosters Ebersberg in Südtirol unternehmen« sagt der Vereinsvorsitzende mit Vorfreude.

»Historische Runde« am 2. Dezember

Neben den unregelmäßigen Vortragsabenden treffen sich die Mitglieder in der »Historischen Runde«, einem geselligen Beisammensein zum offenen Gedanken- und Meinungsaustausch. Die Treffen finden jeweils am ersten Dienstag jedes zweiten Monats in Ebersberg statt. Die nächste Historische Runde ist demnach am Dienstag, 2. Dezember, um 19.30 Uhr im Ebersberger Gasthaus »Alte Post«. Dabei wird Bernd Romir, der Vorsitzende des Vereins Heimatmuseum Markt Schwaben e.V., über die Jahresausstellung und das anstehende Jubiläum »900 Jahre Markt Schwaben« berichten. Alle weiteren Informationen über den Verein, Ansprechpartner und sämtliche Aktivitäten findet man im Internet unter www.ebersberger-historie.de S. Dohl

Artikel vom 18.11.2014
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