Landwirtschaft und Naturschutz

Ebersberg · Es gibt wieder frisches Emmerbrot aus dem Landkreis

Backfrische Laibe halten Bäckermeister Martin Freundl (v. r.) und Landrat Robert Niedergesäß in  ihren Händen. Max Finster und Johann Taschner zeigen das Getreide, das Müller Andreas Löffl zu Mehl vermalen hat.	Foto: Landratsamt Ebersberg

Backfrische Laibe halten Bäckermeister Martin Freundl (v. r.) und Landrat Robert Niedergesäß in ihren Händen. Max Finster und Johann Taschner zeigen das Getreide, das Müller Andreas Löffl zu Mehl vermalen hat. Foto: Landratsamt Ebersberg

Ebersberg · Emmer, ökologisch angebaut von Landwirten auf einer etwa zwei Hektar großen Naturschutzfläche des Landkreises bei Anzing.

»Das ist eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Handwerk mit einem sehr wohlschmeckenden Ergebnis«, lobt der Landrat. Die Ausgleichsfläche bei Anzing ist im Rahmen einer sogenannten produktionsintegrierten Kompensationsmaßnahme (PIK) mit dem Urgetreide und einer Ackerwildblumenmischung angesät worden. So bleibt sie weiterhin für die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse erhalten.

Der Landrat unterstützt solche PIK-Maßnahmen ausdrücklich und hofft auf Nachahmung: »Landwirtschaft und Naturschutz bemühen sich dabei in enger Kooperation um den Erhalt unserer Natur«. Auf der Anzinger Fläche wurde ein Reinertrag von 3.300 Kilogramm Emmer erzielt, der nun in der Bäckerei Freundl zu etwa 7100 Laiben Emmerbrot verbacken werden kann.

»Emmer gehört zu den Urgetreidearten und ist bereits vor ca. 6.000 Jahren im Orient angebaut worden. Schon die alten Ägypter haben damit ihr Brot gebacken und auch Bier gebraut. Der Urweizen ist durch die sieben, seine Körner umhüllenden Spelzen sehr robust gegen Krankheiten und Schädlinge und stellt heute eine absolute Rarität dar«, erklärt Johann Taschner. Das Besondere am Anbau sei die sehr lückige Ansaat sowie eine Bewirtschaftungsruhe auf der Fläche von der Aussaat bis zur Ernte im August. »Sie bietet den bedrohten, bodenbrütenden Vogelarten wie Rebhuhn, Feldlerche und Schafstelze mögliche Nistplätze für die Aufzucht ihrer Jungen«, berichten die Naturschützer. Wildkräuter wie Mohn- und Kornblume oder Ackerkamille, die auf der Fläche blühten, seien Bienen und Insekten willkommene Nahrungsplätze. Das Emmerbrot können die Landkreisbürger ab sofort immer am Dienstag, Mittwoch und Freitag bei den Verkaufsstellen der Bäckerei Freundl in Ebersberg und im Bioladen der Wolfmühle in Forstinning kaufen.

Artikel vom 18.11.2014
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