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Von Grafen und Ziegeln
Haidhausen · Johann Baier führt vom Ostbahnhof ins Franzosenviertel
Haidhausen · Am Mittwoch, 26. November, führt Johann Baier, Vorsitzender der Freunde Haidhausens, vom Ostbahnhof ins Franzosenviertel. Treffpunkt ist um 10 Uhr bei der Brunnenanlage auf dem Orleansplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Auf der Tour soll die Entstehung des dritten Stadterweiterungsgebietes Münchens im 19. Jahrhundert erläutert werden. Anhand von alten Bildern, Grafiken und historischen Karten zeigt Baier das Typische dieses zweiten reinen Mietshausviertels der Stadt auf. In dem Ensemble »Ostbahnhofviertel« – besser bekannt als »Franzosenviertel« – trifft man auf eine große Zahl prächtiger Hausfassaden in historisierenden Baustilen, die oftmals unter Denkmalschutz stehen. Welcher Zusammenhang zwischen der Entstehung des Münchner Ostbahnhofs und Grundstücksspekulationen besteht, wird auf der Tour ebenfalls Thema sein.
Die Wörthstraße als Mittelachse eines symmetrischen Straßen- und Platzsystems führt auf die Spur des deutsch-französischen Verhältnisses der letzten Jahrhunderte, die Errichtung des Friedensengels und die Entstehung bedeutender sozialer Einrichtungen. In der Elsässer Straße, mit Häusern unter anderen aus der Zeit des Jugendstils, spricht Johann Baier Probleme der Stadtentwicklung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an.
An der Nahtstelle zwischen Franzosenviertel und Alt-Haidhausen wird mit der Geschichte des ehemaligen Schlossgeländes der Grafen von Preysing-Hohenaschau ein interessantes Kapitel der Sozialgeschichte Haidhausens berührt. Endpunkt der Tour ist die alte Haidhauser Dorfkirche, die von vier Bauernhöfen umgeben war und wo heute noch knapp 200 Jahre alte Herbergsanwesen zu finden sind.
»Ohne Lehm tat’s München net geb’n«
Hier beginnt an einem deutlich sichtbaren Geländesprung die für die Entwicklung Münchens so bedeutsame Lehmzunge, die seit dem Mittelalter wegen ihres wertvollen Rohstoffes für die Ziegelherstellung ausgebeutet wurde. »Ohne Lehm tat's München net geb'n« lautete ein Spruch im Jubiläumsjahr 2008, als 850 Jahre München und 1200 Jahre Haidhausen gefeiert wurden.
Artikel vom 19.11.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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