Hauptstadt der Räder

1.200 Räder stehen bald an 125 Orten zur Verfügung

München · Der Wirtschaftsausschuss hat heute den Weg für das Fahrradvermietsystem »MVG Rad« frei gemacht. Bereits ab Mitte nächsten Jahres sollen an 110 bis 125 Orten 1200 Räder ausgeliehen werden können.

Die Mietstationen werden vor allem an Bahnhöfen und Haltestellen des Nahverkehrs-Netzes platziert sein, wobei Kunden die Velos nicht zur ursprünglichen Station zurückbringen müssen, sondern auch frei abstellen können. Voraussichtlicher Preis: weniger als zehn Cent pro Minute. Zusätzlich soll es ein günstiges Jahresabo geben, das vier bis fünf Euro pro Monat kosten und je 30 kostenfreie Fahr-Minuten am Tag beinhalten wird. Gebucht werden kann per App, Internet oder telefonisch. Auf SPD-Initiative hin wird der Stadtrat im ersten Quartal nächsten Jahres, also noch vor dem Start des Projekts, weitere Informationen zum Konzept erhalten und die Möglichkeit haben, Einfluss darauf zu nehmen. So soll etwa die Frage geklärt werden, ob die Fahrräder privaten Firmen als Diensträder zur Verfügung stehen können.

Das Projekt kostet 4,97 Millionen Euro

SPD-Stadträtin Simone Burger sagt: »Wir freuen uns, dass die Räder schon ab dem nächsten Sommer gemietet werden können. So wird es für die Münchner wieder ein Stück einfacher, sich umweltfreundlich in der Stadt zu bewegen. Gerade jetzt, wo Münchens Bevölkerung so stark wächst, ist es immens wichtig, dass wir Anreize schaffen, damit die Menschen ihr Auto stehen lassen – oder damit sie sogar ganz darauf verzichten. Das neue Mietsystem ist ein Zugewinn für Berufspendler, aber auch für Freizeit-Radler und Touristen.« Stadtrat Jens Röver ergänzt: »Das Projekt ,MVG Rad' dient dazu, die umweltfreundliche Mobilität in unserer Stadt auszubauen. Wir halten es auch für geeignet, in der sechsten Fortschreibung des Luftreinhalteplans einen wichtigen Beitrag für saubere Luft zu leisten.«

Die Stadt lässt sich das neue Angebot einiges kosten. Sie investiert 4,97 Millionen Euro, die MVG selbst steuert 1,99 Millionen Euro bei. Etwa 60 Auto-Parkplätze müssen weichen, damit die robusten Fahrräder abgestellt werden können. In einem Änderungsantrag hat die SPD dafür plädiert, dass für die Radl-Parkplätze keine »Sondernutzungsgebühren« fällig werden sollen (derzeit 37 Euro pro angefangenem Quadratmeter). Andernfalls müsste die Stadt binnen zehn Jahren 1,74 Millionen Euro an ihr eigenes Kreisverwaltungsreferat entrichten.

Artikel vom 13.11.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...