Klare Forderung

Giesing · S-Bahn-Linie 7 braucht das zweite Gleis

Gleis mal zwei: Durchgängig ein zweites S-Bahngleis will die Initiative »S7 Ost plus« zwischen Giesing und der Kreuzstraße realisiert wissen. Die Momentaufnahme wie hier südlich des Bahnhofs Perlach sieht indes noch anders aus. 	F.:HH

Gleis mal zwei: Durchgängig ein zweites S-Bahngleis will die Initiative »S7 Ost plus« zwischen Giesing und der Kreuzstraße realisiert wissen. Die Momentaufnahme wie hier südlich des Bahnhofs Perlach sieht indes noch anders aus. F.:HH

Giesing · Ein zweites Gleis auf der S-Bahnstrecke der Linie S 7 zwischen Giesing und Kreuzstraße sowie die Einführung eines Zehn-Minuten-Taktes.

Mit ihren klaren Forderungen auf Nachbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf einer wichtigen Route mussten Thomas Kantke und Jürgen Stanke von der Initiative »S 7 Ost plus« zuletzt im Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten wenig Überzeugungsarbeit leisten. Grund: Die Stadtteilpolitiker vom Giesinger Bahnhof sympathisierten offen mit den Postulaten der ÖPNV-Aktivisten. Kantke und Stanke unternehmen derzeit eine Überzeugungsreise durch die Stadtteile und Umlandgemeinden entlang der S 7, um mit Nachdruck um Nachbesserungen zu werben. Ihr Argument: Bei der S 3 habe ein enges Zusammenwirken aller Kommunen bereits Erfolg gezeigtigt und derartige Umsetzungen erreicht. Nun soll auch der Bereich der S 7 folgen.

»Derzeit freilich schaukeln sich im Eingleisverkehr die Verspätungen noch gegenseitig hoch«, beschrieb Thomas Kantke die heutige »Ein-Gleis-Situation«. Weil Begegnungsverkehr auf den beschriebenen Streckenabschnitten unmöglich sei, sei auch eine Taktverdichtung auf diesem Weg illusorisch. Ein Gleisausbau müsse kommen. Zudem müsse auch der Güterverkehr von diesem Gleisstrang entfernt werden, um Wartezeiten einzustampfen. Zwar würden Bahnhöfe wie jener in Perlach derzeit barrierefrei ausgebaut, doch sei an eine zweigleisige Zukunft etwa zwischen Giesing und Perlach bisher nicht gedacht. »Danach wird das aber viel teurer«, beschreiben die Initiativ-Sprecher die aktuelle Notwendigkeit eines schnellen Handelns. In der sogenannten Giesinger Kurve zwischen den Anschlussstellen Giesing und Perlach sei zudem kein Umbau nötig – angesichts der engen Radien müsse dort mit Tempo 80 gefahren werden. Jürgen Stanke beschrieb die Forderungen auch als eine nachhaltig politische Entscheidung. Bereits früher sei ein möglicher zweigleisiger Ausbau im »Plan der netzergänzenden Maßnahmen« enthalten gewesen. Allerdings habe der damalige bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) dieses mögliche Konstrukt wieder gestrichen. Mit den dadurch eingesparten Finanzmitteln sollten stattdessen weitere Finanzressourcen für den Bau der zweiten Stammstrecke erweitert werden.

Einiges Kopfzerbrechen bereitete den BA-Mandataren die Frage der beschrankten Bahnübergänge. Dort bilden sich bereits heute lange Schlangen – bei einer möglichen Taktverdichtung würden sich diese Zustände nach Einschätzung des BA noch verschärfen. »Nein, wenn die S-Bahnstrecke auch eine reine S-Bahnstrecke ist« und keine zusätzlichen Züge entlang geleitet würden, würde sich diese Situation nicht verschärfen, waren sich die Initiatoren sicher. Dann würden sich die Wartezeiten an der Schranke trotz Taktverdichtung nicht verlängern. Der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten stellte schließlich seine Unterstützung in Aussicht. Will sich aber zuvor mit dem Nachbar-BA Ramersdorf-Perlach beraten und absprechen. Dort steht die Thematik im November auf der Sitzungs-Agenda. »Es muss endlich was passieren mit der S7. Es ist ein Anachronismus und die letzte eingleisige Strecke«, fasste Kantke zusammen. Auch in Ramersdorf-Perlach werden die beiden Initiatoren wieder für den Zeitenwandel und die Gleisdoppelung entlang der S7 werben. HH

Artikel vom 04.11.2014
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