Parklizenz-Gebiet soll her

»Park and Ride« in Moosachs Wohngebieten verärgert die Anwohner

Was für ein Unterschied: Alltäglicher Straßenzustand mit Parklizenz-Gebiet wie in der Borstei (oben) und ohne im Stadtteil Haidhausen (u.).	Fotos: Julia Stark

Was für ein Unterschied: Alltäglicher Straßenzustand mit Parklizenz-Gebiet wie in der Borstei (oben) und ohne im Stadtteil Haidhausen (u.). Fotos: Julia Stark

Moosach · Unaufhörlich schnellt die Kurve der KFZ-Zulassungen in der Landeshauptstadt nach oben. Doch wohin mit den Blechkarossen? Parkflächen sind Mangelware. Der Stadtteil Moosach macht da keine Ausnahme. Hier einen Parkplatz zu finden ist oft ein schwieriges Unterfangen und eine Geduldsprobe.

Besonders an den U-Bahn Haltestellen sei der Parkdruck hoch, sagt Johanna Salzhuber (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Moosach (BA 10). Das Stadtteilparlament setzt sich deshalb dafür ein, zwischen der Pelkovenstraße und der Dachauer Straße ein Parklizenz-Gebiet einzuführen. Außerdem prüft die Stadt derzeit ein Parkraum-Management im Bereich des Olympia-Einkaufszentrums.

Wer in Moosach einen Parkplatz sucht, muss oft einige Runden drehen. Das gilt besonders für das Gebiet westlich der Hanauer Straße. Prekär sei die Situation etwa in der Scharnhorststraße, der Meggendorfer Straße, der Hardenbergstraße, der Gärtnerstraße und der Treitschkestraße, berichtet Salzhuber. Immer wieder gebe es hier aufgrund des Parkplatzmangels Bürgerbeschwerden. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf das Gewerbegebiet an der Hanauer Straße: »Die Leute parken in den Wohngebieten und laufen zu ihrem Arbeitsplatz.«

Problematisch sei die Lage auch in der Feichtmayrstraße und der Darmstädter Straße. Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte sich der Bezirksausschuss dafür ausgesprochen, beide Straßen in das Parklizenzgebiet der Borstei mit einzubeziehen. Die Borstei ist der einzige Bereich in Moosach, in dem bereits ein Parkraummanagement existiert. Gemeldet sind dort insgesamt knapp 1.000 Fahrzeuge, rund 670 Anwohner haben eine Parklizenz bei der Stadt erworben. Eine Ausdehnung der Verkehrsregelung auf die angrenzenden Straßen im Nordwesten hat die Verwaltung jedoch abgelehnt. Der Grund: Parklizenzgebiete dürfen einen Durchmesser von einem Kilometer nicht überschreiten.

Nun hat der Bezirksausschuss bei der Stadt beantragt, zu überprüfen, ob in dem gesamten Areal zwischen der Hanauer Straße und der Dachauer Straße bis zur Feldmochinger Straße ein separates Parkraummanagement eingeführt werden kann. Das Gebiet umfasse viele der kritischen Bereiche, für die bislang nur Einzelmaßnahmen gefordert worden seien, erklärt Salzhuber.

Parallel dazu untersucht das Planungsreferat gerade, ob auf der Fläche zwischen der Hanauer Straße, der Dessauer Straße, der Riesstraße und der Triebstraße ein Parkraummanagement in Frage kommt. Allerdings gebe es dafür klare rechtliche Regelungen, sagt Karla Schilde, Sprecherin der Behörde: »Es kann kein Parklizenzgebiet geschaffen werden, nur weil Leute in einer Straße parken, in der sie nicht wohnen.« Außerhalb des mittleren Rings würden die Voraussetzungen nur selten erfüllt. Gedacht sei die Regelung eigentlich für die Innenstadt, in der, bemessen an der Zahl der Anwohner, zu wenig Stellplätze vorhanden seien: »Als die Flächen bebaut wurden, war diese Entwicklung noch nicht absehbar.«

Abgesehen von der Borstei gibt es nur ein weiteres Parklizenzgebiet außerhalb des Mittleren Rings im Westend. Geprüft werden derzeit jedoch insgesamt mehr als zwanzig Flächen, so u.a. in Milbertshofen, Freimann und dem Harthof. Ein Ergebnis steht bislang noch aus. Julia Stark

Artikel vom 04.11.2014
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