Gesprächsreihe

Waldtrudering · Vortrag: »Forschen nach dem Sinn«

Waldtrudering · Die Philosophin und Frauenrechtlerin Edith Stein steht im Mittelpunkt des ersten Abends einer neuen Gesprächsreihe in der Waldtruderinger Pfarrei »Christi Himmelfahrt«.

Die 1891 in Breslau Geborene gehört zu den eindrucksvollen Gestalten des 20. Jahrhunderts. Aus einem jüdischen Elternhaus stammend, begann sie dort ihr Studium der Psychologie und Philosophie. Trotz einer herausragenden Doktorarbeit wurde ihr eine Hochschullaufbahn verwehrt, da sie eine Frau war. Den Wendepunkt im Leben Edith Steins bildete die Auseinandersetzung mit den Schriften von Teresa von Avila. 1922 konvertierte sie zum Katholizismus.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Lebensumstände für die jüdische Katholikin immer schwieriger. Trotzdem trat sie in den Orden der Karmeliterinnen ein. Selbst die Übersiedlung in eine niederländische Ordensniederlassung bewahrte sie nicht vor der Verfolgung. Am 2. August 1942 wurde Edith Stein zusammen mit ihrer Schwester von der Gestapo verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Bereits eine Woche später starb sie dort in der Gaskammer. In München sind nach der Brückenbauerin zwischen Juden und Christen ein kirchliches Gymnasium in Haidhausen und eine Straße im Stadtteil Hasenbergl benannt.

Der Leiter der Karmeliter in Deutschland, Pater Ulrich, wird am Dienstag, 11. November, um 19.30 Uhr unter dem Titel »Forschen nach dem Sinn« in das Leben und Denken von Edith Stein einführen. Der Vortrag mit anschließendem Gespräch findet im Pfarrsaal an der Waldschulstraße 4, statt. Der Eintritt kostet 6 Euro. Eine vertiefende Gesprächsrunde anhand von Zitaten Edith Steins findet eine Woche später, am 18. November, ebenfalls um 19.30 Uhr im Pfarrheim von »Christi Himmelfahrt« statt.

Artikel vom 08.11.2014
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