200 Jahre Ortsgeschichte

Unterhaching · Neue Ausstellung im Heimatmuseum

Spannende Zeitzeugnisse findet man in der neuen Ausstellung über die Geschichte Unterhachings im Heimatmuseum. 	Foto: VA

Spannende Zeitzeugnisse findet man in der neuen Ausstellung über die Geschichte Unterhachings im Heimatmuseum. Foto: VA

Unterhaching · Die Ausstellung »200 Jahre Unterhachinger Ortsgeschichte« ist an drei Sonntagen im Heimatmuseum, Unterhaching, Hauptstraße 51, geöffnet, am 16., 23. und 30. November, jeweils von 13.30 bis 16.30 Uhr.

200 Jahre Unterhachinger Ortsgeschichte

Wieder einmal richten sich alle Blicke auf das Unterhachinger Heimatmuseum. Gemäß seinem Motto »Geschichte lebendig gemacht« steht die jüngere Ortsgeschichte im Fokus. In einer mehrjährigen Fleißarbeit kramten die Heimatforscher Alfred Tausendpfund, Rainer Goverts und Werner Reindl in alten Schriften und brachten Erstaunliches zutage.

Auf zwölf Schautafeln sind nun im Heimatmuseum die wichtigsten Stationen im Ortsleben der letzten 200 Jahre aufgezeichnet. Beginnend mit dem Jahr 1806, als Bayern ein souveränes Königreich wurde und mit modernen Ministerien die Voraussetzung für ein fortschrittliches Bayern schaffte. Erstmals wurde der Gemeinde ein Ortsvorsteher (Bürgermeister) und ein Gemeindeausschuss (Gemeinderat) zuerkannt. Um die Jahrhundertwende fuhr erstmals die Eisenbahn ins Hachinger Tal, das erste elektrische Licht leuchtete auf und das Trinkwasser musste nicht mehr aus dem Bach oder Hausbrunnen gepumpt werden.

Ein herber Einschnitt traf die Bevölkerung in den Jahren zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Es folgten Jahre der Not und Entsagung und des allmählichen Wiederaufstiegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten innerhalb der Gemeinde fast 3000 Heimatvertriebene notdürftig aufgenommen werden. Die wichtigsten Güter waren rationiert und nur mit Bezugscheinen und Lebensmittelmarken überhaupt zu erwerben.

Diese bewegende Ortsgeschichte setzte sich in der Nachkriegszeit fort. Die Einwohner der Agfa-Siedlung mussten für die amerikanischen Soldaten ihre Häuser verlassen, die Schrenk-Siedlung wurde der Verlängerung der Start- und Landebahn für den Flughafen Neubiberg geopfert. Und am 1. April 1955 wurde aus der Muttergemeinde Unterhaching mit etwa 10.500 Einwohnern der Ortsteil Ottobrunn mit 5.795 Einwohnern herausgenommen und zur selbstständigen Gemeinde ernannt.

Ein eigenes Kapitel wurde dem Handel, Handwerk und Gewerbe gewidmet. Wir schauen auf die ältesten Handwerksberufe, die sich im Dorf nur einen Steinwurf voneinander entfernt angesiedelt haben. Ihre Spuren sind noch heute allgegenwärtig. Es werden ehemalige wichtige Handwerksbe- triebe noch einmal unter die Lupe genommen. Alteingesessene Firmen, die seit mehr als 70 Jahren im Familienbesitz sind, werden in Kurzportraits vorgestellt. Auch das Gewerbe »Rund ums Essen und Trinken« kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Wer weiß schon noch, dass es im Dorf zwei Limonadenfabriken gab? Dass die Gartenkultur im Hachinger Tal bereits im 9. Jahrhundert erwähnt wurde, ist bekannt, weil Abt Petto alle seine Vermächtnisse dem Kloster Schäftlarn verschrieb. Jahrhunderte später waren es Unterhachinger Gärtnereien, die Blumen und Gemüse an die Münchner Märkte lieferten. Unterstützend zu den Schautafeln in Schrift und Bild sind viele Original-Exponate aus der jüngeren Unterhachinger Geschichte in Glasvitrinen ausgestellt.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am 14. November um 19.30 Uhr im Heimatmuseum, Unterhaching, Hauptstraße 51, neben dem Gasthaus »Kammerloher« am Hachinger Bach.

Zur Eröffnung spricht Kreisheimatpfleger Alfred Tausendpfund über die jüngere Ortsgeschichte und Werner Reindl referiert zur örtlichen Handwerksgeschichte. Der Eintritt ist frei. Alle sind herzlich eingeladen.

Artikel vom 06.11.2014
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