Poststadl eingeweiht

Es ist eröffnet: Haarer Institutionen vereint unter einem Dach

Geschlossen und zufrieden mit dem Ergebnis weihten Architekt Gert Georgens, Bürgermeisterin Gabriele Müller und Landrat Christoph Göbel gemeinsam das neue Poststadl ein.	Foto: ar

Geschlossen und zufrieden mit dem Ergebnis weihten Architekt Gert Georgens, Bürgermeisterin Gabriele Müller und Landrat Christoph Göbel gemeinsam das neue Poststadl ein. Foto: ar

Haar · Er ist ein echtes Schmuckstück geworden, darüber sind sich die Haarer einig – und nun wurde er auch offiziell an die Bürger übergeben: der neue Poststadl im Herzen der Gemeinde Haar.

Bei der offiziellen Einweihungsfeier stand vor allem die Lebendigkeit des Hauses im Mittelpunkt. Und die war an diesem Tag wirklich an allen Ecken und Enden des neuen Bauwerks zu spüren. Begonnen hat alles im neuen Vortragsraum mit dem offiziellen Teil des Tages – und dabei konnte dank des Bläserensembles »Red Socks Brassquintett« gleich unter Beweis gestellt werden, wie gut durchdacht die Räumlichkeiten hier sind: Die Akustik im Vortragssaal war brillant.

Lob fand Bürgermeisterin Gabriele Müller im Anschluss für die Umsetzung dieses Gebäudes: »Damit bewahren wir das alte Gesicht des Ortskerns«, sagte sie. Überhaupt habe es sich Haar auf die Fahnen geschrieben, in architektonischer Qualität und in Verantwortung für die Menschen zu planen und zu bauen. »Mit diesem Gebäude haben wir zudem Weichen gestellt«, betonte Müller, denn man hat durch den neuen Poststadl der Grundschule im Jagdfeld den Raum gegeben, Ganztagsklassen zu etablieren. Und natürlich gebe man mit dem neuen Gebäude auch vielen Haarer Institutionen ein neues Zuhause: neben Musikschule und Volkshochschule ist hier auch die Bürgerstiftung einquartiert, zudem trifft sich hier die Griechische Gemeinde, der Verein Hand-in-Hand-in-Haar und der Mieterverein München hält seine Sprechstunden ab.

Auch Landrat Christoph Göbel war voll des Lobes für den gesamten Ortskernsanierungsprozess der Gemeinde Haar, die schon sehr früh – nämlich in den 80er-Jahren – damit begonnen hatte. Damals wurde das alte Feuerwehrhaus zum Rathaus umfunktioniert und erstmals ein Haarer Altbau mit neuen Elementen versetzt. Heute ist der ganze Ortskern in dieser Anmutung, wie Architekt Gert Goergens in seiner Rede be-tonte. »Alt und Neu sollen einen Dialog eingehen«, erklärte der Architekt. Reißt man das Alte ab und baut komplett neu, entstünde eine austauschbare städtebauliche Situation – wie man es in zig anderen Gemeinden sehe. In Haar wird das anders gehandhabt.

Gebäude in der gleichen Anmutung wie das Original. Dennoch sei der Poststadl ein besonders schwieriges Thema gewesen: 150 Jahre stand er hier im Ortskern und die Haarer hatten das alte Gemäuer in ihr Herz ge-schlossen. Deswegen gab es auch zunächst den Plan, den Stadl zu sanieren – das war im Jahr 1991. Doch die Bausubstanz war einfach zu schlecht. Zwei Jahre wurde nun gebaut, und neben der sensiblen Architektur auch auf hohe Qualität in der Ausführung geachtet. 14 Millionen Euro hat alles zusammen gekostet – und er sei »Ein Geschenk für die Haarer Bürger«, das er nun mit großer Freude übergeben könne, freute sich Gert Goergens.

Schöne Hülle, lebendiger Inhalt

»Die Hülle ist ein ganz kleiner Teil – der Inhalt ist das Wesentliche«, hatte auch der Landrat in seiner Rede betont – und wie lebendig, künstlerisch und bunt dieser Inhalt ist, das konnte jeder im Anschluss an den offiziellen Teil und der Segnung durch die Geistlichkeit selbst erleben. Denn dann waren alle Haarer Bürger eingeladen, sich ihren neuen Poststadl mal ganz genau anzusehen. Und sehr viele sind dieser Einladung gefolgt. Während im Innenhof die »Münchner Frechheit« bei strahlendem Sonnenschein und Freibier für die Haarer aufspielte, gab es regelrechte Völkerwanderungen durch das Haus. Und zu entdecken gab es da Einiges: Von überall ertönten Musikinstrumente, in den Werkstätten der Volkshochschule konnte man vom Gemälde über die Tonfigur bis hin zum Silberschmuck viel Künstlerisches bewundern. Es wurde geratscht und gestaunt, informiert und sich ausgetauscht – vor, hinter und im Poststadl, Kurzum: lebendiger geht es nicht mehr. Ein kleiner Nebenschauplatz zeigte bei dieser Veranstaltung auch, dass das Konzept hier voll aufgeht: Es gab im Umfeld noch einige leere Parkplätze – doch der komplette Weg vor dem Haus war mit Fahrrädern überfüllt. Das Haus ist eben mittendrin im Haarer Leben.

Artikel vom 21.10.2014
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