Echter Glücksfall

Feierliche Einweihung des Grünwalder Gymnasiums

Das neue Grünwalder Gymnasium hat rund 61 Millionen Euro gekostet und wartet mit innovativster Technik und Konzepten auf. Foto kl.: Schulleiterin Birgit Korda freute sich sichtlich über das Geschenk von Bürgermeister Jan Neusiedl. Fotos: hw

Das neue Grünwalder Gymnasium hat rund 61 Millionen Euro gekostet und wartet mit innovativster Technik und Konzepten auf. Foto kl.: Schulleiterin Birgit Korda freute sich sichtlich über das Geschenk von Bürgermeister Jan Neusiedl. Fotos: hw

Grünwald · »Grünwald strahlt heute«, erklärte Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) bei der Einweihung des neuen Gymnasiums vor den zahlreich erschienenen Festgästen.

Gymnasium Grünwald
Ein Gymnasium für Grünwald
Themenseite zum Gymnasium in Grünwald, das bis 2014/2015 verwirklicht sein wird

Und zu Recht, denn das neue Gymnasium und dessen zugrunde liegendes pädagogisches Konzept können sich mehr als nur sehen lassen. Grünwalds Rathauschef zeichnete in kurzen Sätzen den Weg der neuen Bildungseinrichtung von der Idee, die der Gemeinderat 2007 auf den Weg gebracht hat, über die schulaufsichtliche Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern ein Gymnasium zu bauen im Jahr 2008, der Standortentscheidung 2010 für das Laufzorner Feld, den ersten Spatenstich im Juli 2012 und das Richtfest im Juni 2013 bis zur Inbetriebnahme im September 2014 in kurzen Worten nach.

61 Millionen Euro haben Grünwald und der Landkreis München (6,8 Millionen, Anm. der Red.) in die Hand genommen, um das Gymnasium, die Dreifachturnhalle und die nötigen Nebengebäude, wie beispielsweise ein Hausmeisterhaus und eine Tiefgarage zu bauen. Jan Neusiedl erklärte dazu: »Wir haben mit diesem Bauwerk einen großen Schritt in und für die Zukunft unserer Kinder unternommen und können der Bevölkerung von Grünwald und Umgebung eine ausgezeichnete Lehreinrichtung zur Verfügung stellen. Nochmals betone ich, es handelt sich keineswegs um ein Elitegymnasium, denn es ist für alle offen, welche die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen.« Und weiter: »Aber es ist selbstverständlich auch kein Gymnasium von der Stange. Wir haben als Bauherren versucht, ein Gebäude nach den neuesten Standards zu errichten, das für viele Jahrzehnte Bestand haben soll.« Sein Dank galt an dieser Stelle auch dem Architekturbüro Bauer Kurz Stockburger, die das Gebäude konzipiert und den Bau begleitet haben. Aber nicht nur die Pädagogik hat ihren Platz gefunden bei der Konzeption des Schulgebäudes, sondern auch die Ökologie.

So wurden die Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und die Schule wird durch geothermische Fernwärme versorgt. Auch über die viel diskutierte Tiefgarage mit 166 Plätzen erklärte er sich. Er erinnerte daran, dass die Dreifachturnhalle auch vom Sportverein und dessen Mitgliedern genutzt werden wird, und auch für dieses Klientel Parkplätze bereitgehalten werden müssten, ebenso wie für die rund 60 Lehrer und Mitarbeiter der Schule, die dort einmal bei Vollauslastung des Gebäudes arbeiten werden. Die Klassenzimmer und Seminarräume seien etwas größer als normal ausgefallen, denn schließlich sollen sich die Schüler hier wohlfühlen, vor allem dann, wenn sie hier gegebenenfalls den ganzen Tag verbrächten. Der Wunsch einer Ganztagesbetreuung am Gymnasium sei hier verwirklicht worden.

Am Ende seiner Rede würdigte er die neue Schulleiterin, Studiendirektorin Birgit Korda, die er als einen »Glücksfall für Grünwald« bezeichnete. »Wir sind sehr froh, dass wir Sie, liebe Frau Korda, in diesen Monaten des Baus, der Einrichtung und der pädagogischen Ausrichtung des Gymnasiums als Partnerin an unserer Seite hatten«, betonte das Grünwalder Gemeindeoberhaupt. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte er ihr einen geschmückten Zeigestab aus Holz, eine Seltenheit in unserer Zeit, wie er schmunzelnd betonte.

Sichtlich gerührt ergriff daraufhin Schulleiterin Birgit Korda das Wort und dankte herzlich dafür, dass man ihr das Großprojekt Gymnasium so vertrauensvoll in die Hände gelegt habe. Dieses für Grünwald so wichtige Projekt werde sie gerne lenken und leiten und im Sinne der Gemeinde aufbauen, versprach sie. »Optimismus ist der Glaube an Erfolg, und ich bin optimistisch, dass sich das Gymnasium Grünwald zu einer Erfolgsgeschichte entwickeln wird«, betonte sie. Glückwünsche gab es auch von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, der die Eröffnung des Grünwalder Gymnasiums zu den wenigen Momenten der reinen Freude im Leben eines Kultusministers zählte. Hier könne man sehen, wie sich ein politischer Wunsch in die Realität umsetzen lasse. »Und in was für eine Realität«, fügte Ludwig Spaenle anerkennend hinzu.

Ein Schulgebäude sei mehr als nur die Hülle zur Abarbeitung von Stundenplänen. Vielmehr erführen hier die Kinder eine wesentliche Prägung für ihr weiteres Leben. In Bayern stiegen die Zahlen der Schüler, die auf das Gymnasium gingen rasant an. So viele junge Menschen wie noch nie strebten das Abitur an. Wie aber solle man Schule gestalten, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch eine Heimstatt für Jugendliche sein solle, die dort den ganzen Tag verbrächten, fragte der Kultusminister in seiner Rede. »Antworten kommen aus Ihrer Mitte«, beglückwünschte der Kultusminister die Gemeinde zu Gebäude und Konzept. Auch Landrat Christoph Göbel zählte zu den Gratulanten. Er nannte das neue Gymnasium ein »Bekenntnis zur Bildung« und dankte vor allem Oberstudiendirektor a.D. Heinz Durner dafür, dass er als Wissenschaftsbeauftragter des Landkreises München das Pädagogische Konzept für das Gymnasium geschrieben habe.

Dieses Konzept des rhythmisierten Tagesablaufs werde weit über die Grenzen Grünwalds hinaus Beachtung finden, prophezeite Landrat Christoph Göbel den Festgästen. Nach dem Segen für Schule und Schulfamilie durch Weihbischof Engelbert Siebler und Dekan Christoph Grötzner konnten sich die Festgäste an die zahlreichen Führungen durch das Haus anschließen. Sicher hat an diesem Tag so manch ein Gast dabei bedauert, nicht noch einmal die Schulbank drücken zu dürfen, zumindestens dann, wenn es im Gymnasium von Grünwald wäre. Heike Woschée

Artikel vom 21.10.2014
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