Motzen erlaubt!

Moosacher Kinder und Jugendliche machten ihrem Ärger Luft

Bei der Kinder- und Jugend-Einwohnerversammlung in Moosach hatte der neunjährige Paul seine Wünsche sogar schriftlich ausformuliert.	Foto: Julia Stark

Bei der Kinder- und Jugend-Einwohnerversammlung in Moosach hatte der neunjährige Paul seine Wünsche sogar schriftlich ausformuliert. Foto: Julia Stark

Moosach · Die Kinder und Jugendlichen in Moosach wünschen sich sichere Spielplätze im Viertel mit spannenden Spielgeräten.

Beeinträchtigt fühlen sich die kleinen Anwohner außerdem durch frei laufende Hunde und Vandalismus an den Fahrrädern der Schüler, die das Schulzentrum an der Gerastraße besuchen. Auf der Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche, die kürzlich im Jugendtreff Mooskito stattfand, konnten sie ihre Anliegen Mitgliedern des Bezirksausschusses Moosach (BA 10) mitteilen. »Das mit den Ameisen möchte ich vortragen«, sagt eine Schülerin der Grundschule Amphionpark.

Gemeinsam mit ihrer Klassenleiterin Claudia Berkele und drei Mitschülerinnen ist sie zur Jugendeinwohnerversammlung des BAs gekommen. Nicht nur die Ameisen am Spielplatz am Amphionpark stören sie. »Die Kinder, die dort auf dem Fußballplatz spielen, verletzen sich oft«, erklärt die Schülerin. Ihr Vorschlag: Der Betonboden soll durch einen Kunstrasen oder eine Wiese ersetzt werden. Außerdem wünschen sich die Kinder auf dem Spielplatz eine Kletterwand, Bäume, die sie beklettern dürfen und mehr Tütenspender für die Beseitigung von Hundekot.

Ihre Forderung, am Amhionpark auch einen Wasserspielplatz einzurichten, wurde von den Kindern von begeisterten Zurufen begleitet. Sämtliche Anträge nahmen die kleinen Versammlungsteilnehmer einstimmig oder mit großer Mehrheit an. Zustimmung fand auch die Anregung des neunjährigen Paul, Verspätungen der S-Bahn am Moosacher Bahnhof durch eine Beschilderung so anzukündigen, dass man den direkten Weg zur U-Bahn nehmen kann: »Jetzt muss man immer den ganzen Weg vom Gleis zurücklaufen«, klagte er. Sorge bereiten ihm auch die Zustände am Karl-Lipp-Park. Die Anwohner ließen ihre Hunde frei laufen und Hundekot werde oft nicht beseitigt: »Meine Freunde und ich können auf der Wiese nicht mehr Fußball spielen.«

Eine Schülerin der Arthur-Kutscher-Realschule beklagte, dass die vor der Schule abgestellten Fahrräder immer wieder beschädigt würden. Kürzlich seien an einem Fahrrad die Schrauben am Vorderrad entfernt worden. Der Junge, dem das Fahrrad gehöre, sei angefahren und schwer verletzt worden. »Bei einem solchen Fall handle es sich um eine ernst zu nehmende Straftat«, sagte Katharina Glas, Jugendkontaktbeamte der Moosacher Polizei. Bei derartigen Vorkommnissen solle man sofort per Notruf die Polizei alarmieren. Bereits bekannt sei der Polizei, dass an der Schule häufig Fahrräder gestohlen würden. In dieser Angelegenheit werde bereits ermittelt.

Die Anträge der Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche wird der BA auf seiner kommenden Sitzung diskutieren und an die Stadt weiterleiten. Alle Antragsteller würden eine Antwort erhalten, versicherte die Jugendbeauftragte des BAs Veronika Kahl (ÖDP). Kathrin Koop (SPD), die Vorsitzende des Unterausschusses Jugend, Soziales, Schule und Kultur, mahnte die jungen Anwohner zu Geduld. Die Stadtverwaltung lasse sich mitunter für ihre Rückmeldung ein ganzes Jahr Zeit, sagte sie. Für den Spielplatz an der Eggmühler Straße habe sich der BA sogar sieben Jahre lang eingesetzt. Abschrecken lassen dürfen man sich davon aber nicht: »Wir werden unsere Ziele weiter verfolgen.« Julia Stark

Artikel vom 21.10.2014
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