Fast wie ein Sieg

TSV Ismaning sichert sich in letzter Minute das Remis

Ismaning · Mit einem Treffer in der letzten Minute hat Helena Lorenz dem TSV Ismaning ein Unentschieden bei der SG Garitz/Nüdlingen gesichert.

Dadurch stehen die »Isis« jetzt auf Platz eins der Bayernliga. Am Samstag wartet die vermeintliche Pflichtaufgabe gegen den 1. FC Nürnberg.

Als die Schlusssirene ertönte, durften sie sich wie Sieger fühlen, obwohl es gar nicht zum Sieg gereicht hatte. Helena Lorenz traf eine halbe Minute vor Ende zum 18:18, bewahrte so den TSV Ismaning nach einer dramatischen Endphase vor der Niederlage. »Ich bin erleichtert. Zuvor habe ich einige Chancen vergeben und wollte zeigen, dass es doch geht«, freute sich die 17-Jährige. »Es fühlt sich einfach nur gut an.«

Die »Isis« durchliefen ein Wechselbad der Gefühle, vor allem am Ende der Partie. Als Sophie Pramberger in der 54. Minute die 16:15-Führung erzielte, war nach einem vorangegangenen Kraftakt der lange Zeit nicht für möglich gehaltene Sieg doch greifbar. Zwei Minuten vor Ende, beim Stand von 17:17, vergab Lisa Frank allerdings die Riesenchance zur neuerlichen Führung. Die SG Garitz/Nüdlingen antwortete prompt mit einem eigenen Tor und wähnte sich selbst auf der Siegerstraße – zu früh. Denn die Gäste hatten ja noch Helena Lorenz. Trainerin Aniko Keczkone wusste: »Wir müssen uns darüber freuen, dass wir noch das Unentschieden erreicht haben. Denn wenn wir hier mit einem Tor Unterschied verloren hätten, wäre das extrem hart gewesen«, so die Ungarin. »Aber es ist ein sehr gutes Zeichen dafür, dass die Mannschaft bis zum Schluss kämpft und nie aufgibt« lobte sie.

Mentale Stärke hat der TSV allemal bewiesen, denn als nach 41 Minuten gerade einmal sieben eigene Treffer auf der Anzeigentafel zu sehen waren, musste beim Stand von 7:13 von einem ganz bitteren Ende ausgegangen werden. »Da kannst du dann schon verzweifeln, wenn die Leistung einfach nicht abgerufen wird«, gestand Helena Lorenz.

Wobei das Spiel generell ein gegenseitiges Bekämpfen und Anrennen war, lange Zeit mit sehr dürftigem Torerfolg auf beiden Seiten. So waren nach 19 Minuten erst sechs Tore gefallen (3:3), zur Pause lagen die »Isis« mit 6:8 zurück. »In der ersten Halbzeit haben wir unsicher agiert. Wir durften kein Harz verwenden und wir konnten nicht zu unserem Spiel finden. Hinzu kam, dass wir viele Chancen über die Außen vergeben haben«, wusste Keczkone. »Nach dem Seitenwechsel aber ist die Mannschaft aufgestanden und hat vorbildlich gekämpft«.

Während der Aufholjagd entpuppte sich auch die erst 16-jährige Amelie Bayerl als treibende Kraft. Allerdings war für sie das Spiel in der 51. Minute nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig beendet. Kurz zuvor hatte Bayerl den TSV Ismaning mit ihrem fünften Tor auf 14:15 herangebracht, Steffi Oberhuber glich aus (54. Minute) – und die »Isis« waren doch wieder im Spiel. Heimtrainer Harun Tucovic konnte sich so am Ende zunächst nicht über den Punkt freuen: »Wir lagen ja lange vorne, deswegen fühlt sich das Unentschieden jetzt erstmal nicht gut an. Aber wir müssen das auch richtig einordnen. In ein oder zwei Wochen bewerten wir das Ergebnis wahrscheinlich anders«. Schließlich sind für Tucovic die »Isis« eine Mannschaft, die bis zum Schluss vorne mitspielen wird.

»Ein Punkt ist ein Punkt«

Für Aniko Keczkone stand fest: »Ein Punkt ist immerhin ein Punkt. Hier werden noch viele andere Teams Federn lassen« Und dieses Unentschieden hat sogar dazu geführt, dass die »Isis« die Tabellenführung übernommen haben, da der ASV Dachau seine erste Saisonniederlage kassierte. Der Zweite Dachau und der Drittplatzierte Bergtheim haben jedoch ein Spiel weniger absolviert als der TSV Ismaning. Der ist jetzt seit vier Spielen unbesiegt und will diesen Lauf natürlich fortsetzen. Am Samstag, 25. Oktober, ist der 1. FC Nürnberg, um 17.30 Uhr zu Gast in der Osterfeldhalle. Dann darf auch gerne wieder ein richtiger Sieg herausspringen und nicht nur ein gefühlter.

Artikel vom 21.10.2014
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