Ausgabe 10/2014

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, ein Hauptanliegen unseres Projekts »Soziale Stadt« war die Neugestaltung des Umfelds rund um das Bürgerhaus.

Mit dieser Maßnahme soll eine neue Mitte für Oberschleißheim entwickelt werden, die die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger verbessert, etwas über Identität und Geschichte Oberschleißheims erzählt und dabei auch über die Gemeinde hinauswirken soll.

In der Sitzung des Bauausschusses am 22. September 2014 stellte das mit den Planungen beauftragte Büro Narr, Rist, Türk aus Marzling seine ersten Entwürfe vor.

Der Bereich vor dem Bürgerhaus soll von Bewuchs und Einbauten bereinigt werden, so dass ein zusammenhängender Raum entsteht. Die raumwirksame Begrenzung nach Süden hin bildet die bestehende Kastanienreihe, die durch eine zweite Baumreihe zu einem Baumdach erweitert und mit einer Schnitthecke gegenüber dem Kirchengelände abgeschlossen wird. Das Vorfeld des Bürgerplatzes wird dadurch erweitert und zugleich konkretisiert. Unter dem Baumdach werden Sitzmöglichkeiten, die den Blick über den offenen Platz erlauben, sowie Stadtspielgeräte angeboten.

An der Westseite des Bürgerplatzes wird ein vielfältig nutzbares Marktdach vorgeschlagen. Es ist als Stahlstützen-Konstruktion ohne Seitenwände, mit Zinkblechdach und unterseitiger Holzschalung konzipiert. Unter dem Marktdach können witterungsgeschützte Platznutzungen wie z.B. Marktstände, Freigastronomie-Einrichtungen oder Sitzgelegenheiten untergebracht werden. Das südliche Segment des überdachten Bereiches soll in Form eines erhöhten, von Stufen gefassten Podiums gestaltet werden, welches als öffentliche Bühne genutzt werden kann.

Durch die beiden nordwestlich des Bürgerhauses geplanten Geschäftshäuser entsteht ein fest definierter Platz, welcher den hier vorgesehen Gastronomiebetrieben und Läden ein qualitätsvolles Umfeld und Bewirtungsmöglichkeit im Außenbereich bietet. Er soll im Sinne eines Marktplatzes genutzt werden können. Im Osten grenzt der Platz an das Bürgerhaus/Jugendzentrum, im Süden an Mensa und Hort. Eine Brunnenachse ist ein zentrales Element der Neugestaltung. Sie verbindet über zwei Brunnen die beiden Platzteile Bürgerplatz und Marktplatz miteinander und schafft – zusammen mit den strahlenförmigen Gliederungsbändern im Belag – als Metapher für die Grundstruktur des Schlossparks eine eigenständige Identität und ein Leitthema für das Projekt. Für die konkrete Ausgestaltung wurden vier Varianten angedacht, die von einer die beiden Brunnen verbindenden Wasserachse in Form eines schmalen Kanals über ein Lichtband oder ein Bodenmosaik aus Natursteinmaterial reichen. Bei einem Vorgespräch mit der Regierung von Oberbayern, die auch einen Großteil dieser Maßnahmen mit Fördermitteln aus dem Bund-Länderprogramm »Soziale Stadt« unterstützen wird, wurde vorgeschlagen, hier einen Kunstwettbewerb durchzuführen, um zu einer hochwertigen Lösung zu kommen.

Die beiden Geschäftsgebäude – also der Neubau des REWE-Marktes und eines weiteren Anwesens als Ersatzbau für die jetzige Gaststätte – werden vom Stutenanger her über eine großzügige Promenade für Fußgänger und Radfahrer erschlossen, welche in den neuen Marktplatz mündet. Eine Baumachse verstärkt zusätzlich den repräsentativen Charakter der Promenade. An die Achse sind sowohl der Parkplatz für die Geschäftsgebäude als auch die westlich angrenzenden Geschosswohnungsbauten am Stutenanger angebunden. Auch für den Schulhof, der unmittelbar an den neuen Marktplatz angrenzt, sind Verbesserungsvorschläge erarbeitet worden, die insbesondere den barrierefreien Zugang zur neuen Mensa im Untergeschoss des Hortes berücksichtigen. Der Senkhof erhält an der West- und Nordseite Sitzstufen mit Treppenanlagen und an der Südseite eine barrierefreie Rampe. Der Hof kann dadurch vielfältig genutzt werden, etwa für Basketball, für Theater- oder Filmvorführungen oder auch Feste und Veranstaltungen.

Die derzeit vorhandene Wegeüberdachung soll beibehalten und entsprechend der Neukonzeption erweitert werden. Der Baumbestand um den Hof wird soweit als möglich erhalten. Ein wichtiges Sanierungsziel ist es auch, die Geh- und Radwegeverbindung nach Westen über den Michaelianger aufzuwerten und zu sichern. Hier gilt es ein Gestaltungs- und Nutzungskonzept mit den Anliegern zu entwickeln. Von der Gemeinde ist beabsichtigt, einen 3,0 m breiten Grünstreifen der nördlich angrenzenden Wohnanlage zu erwerben. Die Gemeinde wird in Kürze auf alle betroffenen Anlieger zukommen und die vorgesehenen Planungsmöglichkeiten zu besprechen. Der Gemeinde ist sehr daran gelegen, für alle eine verträgliche Lösung zu finden und ich hoffe auf eine konstruktive und wohlwollende Diskussion.

Die Straße »Am Stutenanger« soll in ihrem Grundprinzip erhalten bleiben. Allerdings soll den Fußgängern und Radfahrern künftig mehr Gewicht zugemessen werden, unter anderem durch großzügige Übergangsbereiche und Fußwege. Der Straßenraum wird durch die Neukonzeption mit beidseitigen Baumstandorten, unter denen geparkt werden kann, gegliedert und strukturiert. Diese umfangreichen Neuplanungen werden nicht von heute auf morgen umzusetzen sein. Doch wesentliche Voraussetzungen wurden bereits geschaffen: Das Bebauungsplanverfahren steht kurz vor dem Abschluss, so dass noch in diesem Jahr die Auslegung und Bürgerbeteiligung erfolgen kann. Sofern keine Einwände erhoben werden, kann REWE dann die Planungen für den Neubau fertigstellen und im Herbst 2015 mit dem Abbruch des bestehenden Gebäudes ein sichtbares Zeichen für den neuen Marktplatz setzen.

Auch in den Geschosswohnungsbauten am Stutenanger laufen die ersten Sanierungsmaßnahmen an. Die Planungen für die Gesamtmaßnahme sind weit fortgeschritten und werden Ende des Jahres abgeschlossen sein. Etliche der leerstehenden Wohnungen wurden bereits entkernt. Mit den Sanierubngsarbeiten soll dann Anfang 2015 in großem Umfang begonnen werden. Dies wird sicher nicht ohne große Beeinträchtigungen der Mieterinnen und Miter erfolgen können. Doch ich bin sicher, dass durch Absprache zwischen Eigentümer, Hausverwaltung und Mietern eine verträgliche Lösung gefunden wird. Und nach Abschluss der Arbeiten wird Wohnen in der Parksiedlung wieder attraktiv sein und alle Anwohner von den Einkaufsmöglichkeiten rund um den neuen Marktplatz und der hohen Aufenthaltsqualität des Bürgerplatzes profitieren.

Glücklicherweise wurden die Mittel des Bundes für Projekte aus dem Programm »Soziale Stadt« aufgestockt, so dass die Gemeinde mit großzügiger Förderung rechnen kann.

Ihr
Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 20.10.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...