Open Scene: »5 Jahre Leben«

Film und Diskussion über Murat Kurnaz in Guantánamo

Kurnaz gegen Holford – was hier wie Popcorn-Kino aussieht, war für Murat Kurnaz die schlimmste Zeit seines Lebens.	Foto: PM

Kurnaz gegen Holford – was hier wie Popcorn-Kino aussieht, war für Murat Kurnaz die schlimmste Zeit seines Lebens. Foto: PM

München · In Kooperation mit dem Munich American Peace Committee (MAPC) zeigt das Filmmuseum am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr in der »Open Scene« den dokumentarischen Spielfilm »5 JAHRE LEBEN« von Stefan Schaller, der von der Haft Murat Kurnaz’ in Guantánamo handelt.

Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion mit dem Rechtsanwalt Hubert Heinhold und Klaus E. Lehmann, Mitglied der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba. Richard Forward vom MAPC moderiert.

Der Leidensweg des Murat Kurnaz

Basierend auf der wahren Geschichte des Deutsch-Türken Murat Kurnaz, der von 2001 bis 2006 insgesamt fünf Jahre als Gefangener der USA in Afghanistan und Guantánamo inhaftiert war, ist »5 Jahre Leben« nicht nur die Chronik eines unvorstellbaren Missbrauchs, sondern zeigt auch den Überlebenswillen eines Mannes, dem man alles genommen hat. Zugleich schildert der Film das Duell zweier außergewöhnlich starker Persönlichkeiten.

Auf der einen Seite: Murat Kurnaz, der seinem Leben einen neuen Sinn geben wollte, als er sich dem Islam zuwandte und nach dem 11. September 2001 nach Pakistan aufbrach, um eine Koranschule zu besuchen.

Auf der anderen Seite: Gail Holford, Verhörspezialist der US-Regierung, der alle Tricks von Manipulation bis Einschüchterung beherrscht und dessen Hauptziel es ist, Kurnaz ein Geständnis zu entlocken. Aber Kurnaz hat nichts zu gestehen. Er ist unschuldig. So verstreichen Monate – Monate voller psychischer und physischer Folter – bis Kurnaz begreift, dass seine Weigerung, ein Geständnis zu unterzeichnen, das Einzige ist, was ihm bleibt.

Murat Kurnaz’ Geschichte wirft nicht nur Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der westlichen Welt auf, sie stellt auch Fragen nach dem fortgesetzten Betrieb von Guantánamo und der Haltung der Bundesregierung. Diese Hintergründe sollen bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung beleuchtet werden. Podiumsteilnehmer sind der Rechtsanwalt Hubert Heinhold, Spezialist für Asylrecht, der unter anderem als Sachverständiger im deutschen Bundestag tätig ist, und Klaus E. Lehmann, langjähriges aktives Mitglied der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba.

Eine Kartenreservierung ist möglich unter Tel. 0 89 / 23 39 64 50. Der Eintritt kostet 4 Euro (3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ).

Artikel vom 21.10.2014
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