Vom Netz gegangen

München schaltet Großrechner ab

München · Seit den 1960-er Jahren verrichteten Großrechner ihren Dienst für die Münchner Stadtverwaltung.

Nun hat die Landeshauptstadt München ihre Großrechner abgeschaltet. Künftig arbeitet die städtische IT mit virtualisierten UNIX-Server-Clustern. Damit setzt sie ihren Weg zu einer nachhaltigen, unabhängigen und zukunftsfähigen IT fort. Seit ihrem Beginn in Mitte der 60-er Jahre nutzte die städtische IT – damals hieß sie noch EDV – Großrechner als ihr wichtigstes Arbeitspferd. Damit war es möglich, Massendaten zuverlässig zu verarbeiten. Bereits 1965 berechneten EDV-Programme das Wohngeld und stellten Bescheide über gemeindliche Steuern und Gebühren aus. Dafür mietete die Stadt zunächst Großrechner in Service-Rechenzentren, ehe sie eigene Rechenzentren aufbaute.

Seit 1960 waren die Rechner im Dienst

Auf Großrechnern wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Verfahren bereit gestellt wie zum Beispiel für das Führerschein- und KFZ-Zulassungswesen, die Baustellenabrechnung oder das Einwohnerwesen. Heute arbeitet die IT mit virtualisierten UNIX-Server-Clustern. Mit dieser Technologie senkt die Landeshauptstadt München die jährlichen Betriebskosten ihrer Rechenzentren nachhaltig. Das Angebot an Produkten und Dienstleistungen für diese Technologie ist wesentlich größer, die IT wurde unabhängiger von einzelnen Herstellern und die Anpassung an veränderte Anforderungen ist deutlich einfacher. Die Münchner Stadtverwaltung setzt damit ihren Weg zu einer nachhaltigen, unabhängigen und zukunftsfähigen IT-Infrastruktur fort.

Im IT-Großprojekt »Migration Großrechnerverfahren« haben die Mitarbeiter des zentralen IT-Dienstleisters it@M gemeinsam mit zehn Referaten und Eigenbetrieben in den vergangenen zwei Jahren 29 Fachverfahren nach und nach vom Großrechner auf die UNIX-Server umgestellt. Parallel wurden viele Anwendungen, die heutigen Ansprüchen

nicht mehr genügten, durch moderne ersetzt, die ebenfalls auf der neuen Technologie laufen. So konnte it@M den Großrechner vom Netz nehmen und nun komplett abschalten. Damit endet ein großes Kapitel in der Geschichte der städtischen IT.

Artikel vom 15.10.2014
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