Eigentlich hat er alles

München · Christoph Süß erhält Ernst Hoferichter-Preis

Foto: Der stolze Preisträger! Christoph Süß erhält den Ernst Hoferichter-Preis. Foto: BR Julia Müller

Foto: Der stolze Preisträger! Christoph Süß erhält den Ernst Hoferichter-Preis. Foto: BR Julia Müller

München · Christoph Süß, Kabarettist, Moderator und Autor, wird mit dem Ernst Hoferichter-Preis 2015 ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist.

Die Verleihung durch Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers findet am Mittwoch, 28. Januar 2015, im Rahmen einer geschlossenen Festveranstaltung im Literaturhaus statt. Mit dem Preis werden seit 1975 jährlich freischaffende Münchner Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett ausgezeichnet, die – wie Ernst Hoferichter – Originalität mit Weltoffenheit und Humor verbinden. Der Preis wurde von Franzi Hoferichter, der Witwe des Münchner Schriftstellers, gestiftet. Über die Vergabe entscheidet der Stiftungsbeirat der Ernst-Hoferichter-Stiftung, der auch als Jury fungiert.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: »Eine Band hat er schon, CDs mit eignen Liedern hat er, zwei Bücher mit Texten von sich auch, eine Kultsendung im BR-Fernsehen hat er seit lan-gem und eine wöchentliche Glosse im BR-Radio hatte er auch. Christoph Süß ist so was wie der Quertreiber in bayrischen Medien und auf hiesigen Brettern, ein Satiriker, der verhockten Politpygmäen und Abzockerriesen Dampf macht. Elegant tänzelt er im Ring seines Magazins ,quer’, finten- reich und ohne Mundschutz schickt er mit gnadenlosen Uppercuts in Linksauslage die politischen Leicht- und Schwergewichte zu Boden. Den Großkopferten Saures gab er in seinem »Süßstoff der Woche«, besonders vernichtend durch Einblendung einschlägiger O-Töne. Gott und die Welt und die Zeitläufte nimmt er ins Visier und auf die Schippe, aber Bayern ist der eigentliche – und ergiebigste – Tummelplatz seines bissigen Witzes.

Christoph Süß, geboren 1967 in München, hat das Rampensau-Gen – und er lässt die Sau bravourös vom Gängelband: sei’s hundert Mal verkleidet in quer, sei’s elegant münchnerisch als Lackschuh-Conferencier beim Bayrischen Fernsehpreis. Zwischendrin zog er über Land und wurde von der immer weiter wachsenden Fangemeinde bei Kabarett-Vorstellungen und Rocksong-Konzerten gefeiert. Genau genommen hat er alles. Außer dem Hoferichter-Preis. Und den kriegt er heuer, weil er ihn verdient hat mit Originalität und Weltoffenheit und Humor.« Unter den fast 100 Künstlerinnen und Künstlern, die bisher mit dem Ernst Hoferichter-Preis ausgezeichnet wurden, sind Herbert Achternbusch, Ernst Augustin, Doris Dörrie, Axel Hacke, Jörg Hube, Bruno Jonas, Luise Kinseher, Jörg Maurer, Erwin Pelzig, Maria Peschek, Gerhard Polt, Herbert Riehl-Heyse, Tilman Spengler und zuletzt Sarah Hakenberg und Marcus H. Rosenmüller.

Artikel vom 15.10.2014
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