Ein feiger Hinterhalt

München · Umweltreferent Lorenz verurteilt Morde an Indigenen in Peru

München · In Peru wurden im September vier indigene Vertreter vom Volk der Asháninka bei einem Hinterhalt ermordet. München unterhält seit vielen Jahren eine Klimapartnerschaft mit den Asháninka.

Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München: »Ich verurteile diese abscheuliche Tat und hoffe, dass der oder die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.« Die langjährigen Aktivisten gegen den illegalen Holzeinschlag befanden sich auf dem Weg zu einem Treffen mit indigenen Vertretern in Brasilien, um sich über die zunehmende Bedrohung durch illegale Holzfäller im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Peru auszutauschen. Deren brutale Methoden der Einschüchterung und Bedrohung haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Auf der Suche nach wertvollen Tropenhölzern dringen sie in immer abgelegenere Gebiete vor.

Das Auftauchen von kleineren Gruppen von in freiwilliger Isolation lebenden Indigenen vor einigen Wochen, das weltweit Aufmerksamkeit erregte, wird ebenfalls auf das Eindringen von Holzfällern in ihren Gebieten zurück geführt. Die Asháninka sind mit zirka 80.000 Menschen das größte Regenwaldvolk in Peru. Der Regenwald und damit die Asháninka sind akut bedroht. Bedroht wird die Lebenswelt der Asháninka und anderer indigener Völker durch oft rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen wie Erdöl, Edelhölzer, Gold, durch geplante Großprojekte wie Staudämme, Palmölplantagen sowie durch Neusiedler ohne Regenwaldkenntnis. Dagegen leisten die Indigenen Widerstand. Denn wenn der Wald zerstört ist, ist ihre Lebensgrundlage zerstört und damit ihre Kultur stark gefährdet. »Ein wichtiger Schwerpunkt der Partnerschaft München – Asháninka ist die Unterstützung von Projekten zum Erhalt von Landtiteln, um den gemeinschaftlichen Landbesitz von Indigenen vor dem Zugriff von Holzfirmen zu schützen«, so Lorenz, der auch Vorsitzender des Klima-Bündnisses ist, über das die Partnerschaft organisiert ist.

Dabei unterstützt München Projekte zur Wiederaufforstung und zur Sicherung der Lebensgrundlagen sowie Projekte zur Durchsetzung indigener Rechte, Förderung indigener Kultur und zweisprachiger Bildung. Im Oktober 2014 sind Delegierte der Asháninka zu Gast in München, um an Münchner Schulen, Kitas und bei öffentlichen Veranstaltungen authentisch und anschaulich über die Folgen der Zerstörung des amazonischen Regenwaldes zu berichten.

Artikel vom 10.10.2014
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