Schuhschleudern und Sackdreschen

München Nord · Bei den »Highland Games« düfen nur Buben ihre Kräfte messen

Bogenschießen ist eine der Disziplinen.	Foto: VA

Bogenschießen ist eine der Disziplinen. Foto: VA

Am Hart-Neuherberg-Hasenbergl-Harthof · Bogenschießen, Baumstammwurf oder Moorlauf – die Highland Games aus Schottland sind jahrhundertealt und weltberühmt. Der Kreisjugendring München-Stadt (KJR) lädt nun alle Jungen von sieben bis 15 Jahre ein, diese ungewohnten Spiele kennenzulernen und darin ihre Kräfte zu messen.

Mit Ausdauer, Kraft, Geschick und Teamgeist ringen sie hier um Zentimeter und um Sekunden. Start ist am Samstag, 11. Oktober, 13 Uhr, im »Riva Nord« an der Ingolstädter Straße 243. In Zweierteams treten die Jungen in rund zehn Disziplinen mit- und gegeneinander an. Dazu gehören auch »throw the boot« (Schuhschleudern), »bag-battle« (Sackdreschen) oder »pump the water« (Zielen mit der Kübelspritze). Bei den ursprünglichen Highland Games wurde sportlich, aber erbittert gekämpft. »Hier geht es jedoch ganz ohne Blutvergießen ab«, versichert Tom Droste, Leiter des Treffs »Riva Nord«. Die Highland Games stammen aus der Zeit der keltischen Könige in Schottland. Sie wurden ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer Schottlands zu finden, die dann oft für den König Leibwächter und Boten wurden.

Jonas Stecher, Jungenbeauftragter im KJR, will damit jedoch keine königlichen Boten finden: »Wir wollen Jungen die Gelegenheit geben, sich im Wettkampf in der Natur zu bewegen«, sagt der Pädagoge, der gemeinsam mit KJR-Kollegen die Spiele organisiert und betreut. »Bei den Aufgaben sind Konzentration, Geschick, Ausdauer und Kraft gefragt«, erläutert er: »Es ist für jeden was dabei.«

Den Pädagogen geht es auch darum, dass die Jungen den Naturraum der Nordheide im Südosten der Panzerwiese kennenlernen. So bringen sie ihnen bei der Station »grassland-scything« das Sensenmähen und den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur bei.

Außerdem erleben die Teilnehmer, wie es ist, einfach mal nur unter Jungen zu sein und gemeinsam Spaß zu haben. Deshalb veranstaltet der »Arbeitskreis Jungen« im KJR diese Spiele auch ausschließlich für Jungs. Den Abschluss des Wettstreits bildet »tug of war«, das Tauziehen für alle. Zur Stärkung gibt es Stockbrot, das die Jungs über offenem Feuer selbst backen können.

Buben können an den Highland Games kostenlos teilnehmen, müssen sich zuvor jedoch in Zweierteams per Mail an riva.nord@kjr-m.de anmelden. Das Ende ist gegen 18 Uhr. Nur bei »sintflutartigem Regen« müssen die Games ausfallen. Die Highland Games werden seit 2009 organisiert. »Geschlechtssensible Arbeit« ist ein wichtiger Baustein in der Pädagogik des Kreisjugendrings. Ihr liegt die Annahme zugrunde, dass soziales Geschlecht nicht etwas ist, was Menschen einfach »haben«, sondern etwas, was von ihnen und von ihrer Umwelt konstruiert wird. In diesem Zusammenhang fördert gezielte Mädchen- und Jungenarbeit die Auseinandersetzung mit den eigenen Rollenmustern.

Artikel vom 07.10.2014
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