Natur im Fokus

Neues Panoramagebäude im Walderlebniszentrum eingeweiht

Freuen sich über das Panoramagebäude v.l.: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und der Leiter des Walderlebniszentrums, Josef Würzburger.	Foto: hol

Freuen sich über das Panoramagebäude v.l.: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und der Leiter des Walderlebniszentrums, Josef Würzburger. Foto: hol

Grünwald · Das Grunzen der Wildschweine war deutlich zu hören, während sie mit ihren Schnauzen den Waldboden durchstöberten.

Doch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner störte das bei seiner Ansprache zur Eröffnung des neuen Panoramasaals überhaupt nicht, steht doch die Natur im Mittelpunkt im Walderlebniszentrum Sauschütt.

Wie er betonte, integriert sich der moderne Saal in Holzbauweise mit seiner riesigen Glasfront, die den Blick auf das Wildschweingehege frei lässt, ausgezeichnet in die Umgebung. »Historisch trifft auf modern, könnte man sagen, da auf der einen Seite der Pavillon von König Max II. aus dem Jahr 1863 steht und gegenüber das frisch errichtete Panoramagebäude«, meinte er. Rund eine halbe Million Euro investierte der Freistaat, um das Lernen rund ums Thema Natur auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen. Während der achtmonatigen Bauzeit wurde zudem im Nebengebäude die Heizung erweitert und modernisiert sowie die Toilettenanlage vergrößert. Jährlich kommen 40.000 Besucher, überwiegend Kinder und Jugendliche zur Sauschütt, um das Leben der Flora und Fauna in den Bayerischen Wäldern kennenzulernen.

Nach Brunners Worten leben viele Kinder heutzutage in einer von Technik geprägten Welt ohne direkten Kontakt zur Natur. »Umso wichtiger ist die Waldpädagogik, denn nur was man kennt und schätzt, ist man auch bereit zu schützen«, sagte er zu den Kinder der beiden Schulklassen der Martin-Kneidl-Volksschule, die zur Eröffnung den Saal begeistert begutachteten und sich im Inneren erst mal am Bullerofen die Hände wärmten. Auch Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl betonte, dass das neue Gebäude die Bedeutung des Walderlebniszentrums für Grünwald immens verstärken wird. Er erinnerte daran, dass auf dem Areal bereits 1969 ein Wildschweingehege existierte, wo interessierte Besucher bei der Fütterung zusehen konnten. Nach seiner Eröffnung 1995 wurde das Walderlebniszentrum aufgrund des regen Zuspruchs der Bevölkerung immer wieder erweitert und neue Programme aufgenommen.

Der großen Bedeutung solcher Zentren stimmte auch Landrat Christoph Göbel zu, der die Wichtigkeit des Wissens um den Wald als Lebens- und Erholungsraum sowie Trinkwasserspender und Klimaschützer hervorhob. Symbolisch übergab Brunner einen großen, aus Holz geschnitzten Schlüssel an Josef Würzburger, den Leiter des Walderlebniszentrums. Und es gibt auch schon konkrete Pläne, wie der Saal genutzt werden könnte. »Dort können wir bei schlechter Witterung nicht nur Programme mit Kindern leichter durchführen, sondern auch Fortbildungen, beispielsweise für Lehrer, die einen vielseitigen Heimat- und Sachkundeunterricht halten«, berichtete die stellvertretende Leiterin Sigrid Hagen. Sie denkt außerdem an Filmvorführungen zum Thema Natur, bei der die Zuseher dank der Glasfront fast direkt mit dem Wald verbunden sind. Das Walderlebniszentrum ist ganzjährig täglich geöffnet von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.30 und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11.00 bis 16.30 Uhr.

Das Wildschweingehege und der Erlebnispfad sind immer zugänglich

Das Walderlebniszentrum ist aber nicht nur mit dem Auto (Sauschütt in 82031 Grünwald) zu erreichen, sondern auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der S 7 in Höllriegelskreuth in den Bus 271 umsteigen, dann bis Haltestelle »Friedhof« fahren. Von dort aus kann man bequem zu Fuß hingehen oder mit der Tram 25 von den U-Bahn-Stationen Max-Weber-Platz (U4/5), Wettersteinplatz (U1) oder Silberhornstraße (U2) bis zur Endstation Derbolfinger Platz, dann in den Bus 271 umsteigen und bis Haltestelle »Friedhof« fahren. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos über das Programm gibt es unter Telefon 6 49 20 99 im Walderlebniszentrum. hol

Artikel vom 30.09.2014
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