Wenn sogar die Torfrau trifft...

Handball: TSV Ismaning bezwingt HSV Bergtheim

Ismaning · Dank einer starken Teamleistung haben die Bayernliga-Handballerinnen des TSV Ismaning ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die »Isis« zwangen den HSV Bergtheim mit 28:22 in die Knie – und sogar Torhüterin Ute Becker durfte sich in die Torschützenliste eintragen.

Eigentlich ist sie dafür da, um Tore zu verhindern. Doch in der letzten Szene des Spiels – ein Siebenmeter für die Ismaningerinnen – schnappte sich Ute Becker selbst den Ball und traf zum Endstand. Hätte sie verworfen, wäre es egal gewesen – denn die Spielzeit war schon abgelaufen, der Sieg bereits in der Tasche. Doch die Aktion sorgte nochmal für das gewisse Etwas beim viel umjubelten Erfolg gegen Bergtheim. »Es war das I-Tüpfelchen« strahlte Becker. »Vielleicht mag es etwas arrogant gewesen sein. Aber ich habe mir gedacht, wenn Bergtheim schon sagt, wie gut sie spielen können, dann unterstreiche ich so einfach nochmal, wie gut wir gespielt haben.«

Aufgrund des personellen Engpasses im Tor war Ute Becker in den Kader gerückt. Elisabeth Gschwendtner saß noch nicht wieder hundertprozentig fit auf der Bank, Magdalena Frey und Marina Maricic spielten zeitgleich für die A-Jugend, die in die neue Saison der Jugendbundesliga gestartet ist. Doch Becker bewies, dass sie absolut nichts verlernt hat, zeigte eine vorzügliche Leistung und war so der erhoffte starke Rückhalt in diesem wichtigen Spiel. »Ich merke recht schnell, wenn ich einen guten Tag habe. Das kann für den Gegner schon demoralisierend sein, wenn es so gut läuft bei mir«, meinte die Torfrau.

Derweil lief es nicht nur bei ihr, sondern auch beim Rest der Mannschaft. Die »Isis« zeigten ein völlig anderes Gesicht als noch eine Woche zuvor bei der Niederlage in Herzogenaurach. Das freute auch TSV-Trainerin Aniko Keczkone: »Wir haben als Team gespielt, jeder hat für den anderen gekämpft. Das war eine wirklich gute Leistung.«

Ismaning ließ sich nicht verunsichern, auch wenn bis zur Pause immer wieder einem ein- oder zwei-Tore-Rückstand hinterhergelaufen werden musste. So lag der TSV auch nach 30 Minuten mit 10:11 hinten, blieb aber ruhig und konzentriert. »Ich freue mich sehr darüber, dass die Mannschaft diese Phase überstehen konnte«, meinte Trainerin Keczkone. »Wir haben uns Stück für Stück weiter gesteigert und schafften es stets, etwas draufzusetzen.«Nach 36 Minuten schließlich lagen die Gastgeberinnen selbst zum ersten Mal vorne (14:13) und gerieten in der Folge nicht mehr in Rückstand.

Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich Ismaning eine Führung von drei Toren erspielt (20:17) und baute diese in den letzten zehn Minuten noch weiter aus – bis Torhüterin Ute Becker für den Schlusspunkt sorgte. »Wir haben uns auf uns konzentriert und das umgesetzt was wir können«, beschrieb die Torhüterin das Erfolgsrezept gegen Bergtheim. Für den HSV setzte es nach zwei Siegen die erste Niederlage der Saison.

Auf das Team von Aniko Keczkone wartet nun ein volles Programm am kommenden, verlängerten Wochenende. Zunächst spielt der TSV Ismaning im Rahmen der ersten Runde im BHV-Pokal zwei Partien in Memmingen (Freitag, 3. Oktober, gegen den TSV Milbertshofen und den TV Memmingen). Nur zwei Tage später steht am Sonntag, 5. Oktober, um 14.30 Uhr beim TSV Haunstetten II im Süden Augsburgs schon das nächste Spiel in der Bayernliga an.

Artikel vom 29.09.2014
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