Ambulante Demenzhilfe

Kranken- und Altenpflegeverein Oberschleißheim baut sein Angebot weiter aus

Georg Kalmer (rechts) und sein Stellvertreter Peter Benthues bauen das Angebot der mobilen bzw. ambulanten Demenzhilfe weiter aus. 	Foto: kw

Georg Kalmer (rechts) und sein Stellvertreter Peter Benthues bauen das Angebot der mobilen bzw. ambulanten Demenzhilfe weiter aus. Foto: kw

Oberschleißheim · Der Kranken- und Altenpflegeverein Oberschleißheim hat mit seinem neuen Angebot der ambulanten Demenzhilfe noch nicht den Erfolg, den er sich selbst gewünscht hat. Das musste Vorsitzender Georg Kalmer bei der Hauptversammlung unlängst einräumen.

Kalmer zur Münchener Nord-Rundschau: »Manche Angehörigen glauben nach wie vor, dass sie die Verantwortung nicht abgeben können. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Die Helfer gehen in die Familien, um die Angehörigen zu entlasten. »Unser Angebot zielt darauf, das Leben für einen Demenzkranken zu Hause so lange wie möglich zu gestatten.« Damit sah und sieht der Verein sich auch im Trend, was die politischen Vorgaben angeht. Aber auf der anderen Seite habe der Verein auch richtig Pech gehabt: »Eine unserer Helferinnen ist nach einem Unfall ausgefallen.

Das ist gerade jetzt in der Aufbauphase natürlich gar nicht gut«, beklagt Kalmer. Anfang Mai hatte der Verein, der auch ein Hospiz-Angebot unterhält, in einer Pressekonferenz das neue Projekt einer mobilen Demenzhilfe vorgestellt, als das dritte Standbein des Vereins. Schon damals wurde vom Verein darauf hingewiesen, wie sensibel dieses Thema generell sei und es wurde zudem die immer noch weit verbreitete Tabuisierung beklagt. Genau vor diesem Problem steht der Verein jetzt, auch wenn Kalmer Schwarzmalerei vermeiden möchte: »Wir müssen aber nicht unzufrieden sein«, sagt er. Zwar hätte man sich bessere Resonanz gewünscht, dennoch gibt es mittlerweile Bedarf an weiteren Helferinnen und Helfern. Das ist kein Widerspruch, denn: Das Angebot an ambulanter Demenzhilfe wird nach und nach, wenn auch schleppend, angenommen. Eine kräftige Finanzspritze des Lions-Clubs hatte es dem rührigen Verein ermöglicht, das neue Angebot überhaupt zu starten.

In diesem Zusammenhang lobt Kalmer auch die enge und gute Zusammenarbeit mit der Caritas, die sich bisher gut bewährt habe. Corinna Walther hatte seinerzeit die Koordination und das Abrechnungswesen übernommen, was dem Verein sehr zugute kommt. Grundlage für das Angebot war unter anderem das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises, das Aufschluss über den zu erwartenden Bedarf gab. Kalmer erhält jetzt junge Unterstützung bei seiner Aufbauarbeit. »Wir haben unseren Vorstand verjüngt«, kommentierte er das Ergebnis der Vorstandswahlen, bei denen er genau wie sein Stellvertreter Peter Benthues einstimmig im Amt bestätigt wurde. Uli Reitz kümmert sich um die Finanzen, unterstützt von Marion Wimmer. Neue Schriftführerin ist Judith Eckmüller. Sie ist Nachfolgerin von Hildegard Reuter.

Auch eine neue Beisitzerin gibt es: Christine Fichtl-Scholl unterstützt den Vorstand zusammen mit Pfarrer Ulrich Kampe. Die Einsatzleitung der Hospizgruppe hat Manfred Brunner, der dem Vorstand Kraft Amtes angehört. Alle Positionen konnten mit einstimmigen Wahlen besetzt werden, so dass der Vorstand die anstehenden Aufgaben mit großer Rückendeckung der rund 500 Mitglieder des Vereins angehen kann. Dazu gehört vor allem die Gewinnung neuer Helferinnen und Helfer. Kalmer zeigt sich im Gespräch mit der Münchener Nord-Rundschau jedoch optimistisch: »Wir befinden uns gerade noch in intensiven Gesprächen.« kw

Artikel vom 23.09.2014
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