Start mit neuen Regeln

EHC Klostersee muss sich an versetzte blaue Linien gewöhnen

Verteidiger Christian Hummer vom EHC Klostersee beim Organisieren des Powerplays an der gegnerischen blauen Linie, die gut eineinhalb Meter in Richtung Mittellinie versetzt wurde.	Foto: smg/Nicky Alexander

Verteidiger Christian Hummer vom EHC Klostersee beim Organisieren des Powerplays an der gegnerischen blauen Linie, die gut eineinhalb Meter in Richtung Mittellinie versetzt wurde. Foto: smg/Nicky Alexander

Grafing · Das Wochenende vor dem Start der Punkterunde 2014/15 in der Oberliga Süd ist beim EHC Klostersee nur »halb« belegt. »Wir nutzen den Sonntag nach den sehr trainingsintensiven und harten Vorbereitungswochen zum Regenerieren«, erklärt Trainer Andzejs Mitkevics.

EHC Klostersee

Ihr letztes von insgesamt sechs Testspielen bestritten die Grafinger am Freitagabend auswärts beim Bayernligisten Germering Wanderers. Schon nach dem 2:1 der Rot-Weißen vergangenen Sonntag beim TEV Miesbach hatte Headcoach Mitkevics betont, dass es nun Zeit werde für den sozusagen richtigen Einstieg. »Alle sind froh, wenn es endlich ernst und der Einsatz auch mit Punkten belohnt wird.« Ausprobieren konnten die EHCler in den zurückliegenden Wochen nicht nur neue taktische Varianten oder die Zusammenstellung der einzelnen Blöcke. Die Eishockey-Saison 2014/15 bringt auch einige neue Regeln mit sich, an die sich die Mannschaften in der Vorbereitungsphase schon einmal gewöhnen konnten. Ganz offensichtlich war, wie erwartet, zu beobachten, dass die Vergrößerung der beiden äußeren Spielzonen zu Lasten der Mittelzone zu sehr viel mehr Action und Torraumszenen führt.

Jeweils genau 153 Zentimeter wurden die blauen Linien in Richtung Mittellinie versetzt, was insbesondere der angreifenden Mannschaft im Powerplay mehr Raum verschafft. »Eineinhalb Meter sind schon eine Hausnummer, wie man sehen konnte. Gezeigt hat sich schon jetzt, dass der größere Wirkungskreis vor den Toren wendigen Spielern in der Offensive entgegen kommt«, berichtet Mitkevics. Für Verteidiger komme es da vermehrt darauf an, eine Spiel gut lesen zu können und zudem im Skaten obenauf zu sein.

Noch nicht so richtig einzuschätzen ist der wieder eingeführte »erlaubte Weitschuss«, oder wie es offiziell heißt: »Hybrid-Icing«. Man habe gesehen, so Mitkevics, dass sich auch die Schiedsrichter erst richtig einjustieren müssen. Ein Befreiungsschlag von jenseits der roten Linie soll künftig nicht mehr automatisch abgepfiffen werden. Die sich befreiende Mannschaft kann den Icing-Pfiff und ein folgendes Anspiel vor dem eigenen Tor vermeiden, indem ein eigener Spieler die Hartgummischeibe zuerst erreicht.

Der Linienrichter kann bei einem Laufduell auf Höhe der Bullypunkte in der Endzone, sobald ein Spieler die gedachte Linie erreicht, abwarten, wer den Puck als erster erreichen wird. Fällt die Entscheidung zugunsten des Stürmers aus, wird ausgewinkt und die Partie läuft ohne Unterbrechung weiter. Wird der Verteidiger das Spielgerät voraussichtlich zuerst erreichen oder befinden sich die Puckjäger beider Teams auf gleicher Höhe, wird abgepfiffen, sobald der Puck die verlängerte Torlinie erreicht hat. »Da war bislang von allen Seiten noch relativ viel Unsicherheit zu erkennen. Mal sehen, wie das weitergeht«, sagt der Klosterseer Coach. Wie es auch komme, wichtig sei nur, dass es eine einheitliche Linie aller Unparteiischen gebe. Attraktiv macht für den Angreifer das Nachjagen, weil damit ein ansonsten nicht möglicher Spielerwechsel vorgenommen werden kann.

In der Praxis keine große Rolle spielen dürfte hingegen die künftig verbotene 360-Grad-Drehung beim Penaltyschuss. Den »Spin-o-rama« hatten bislang ohnehin nur eine Handvoll Puckjäger vorgeführt, überwiegend aus Showgründen. Dreht sich ein Spieler von nun an beim Anlauf eines Strafschusses um die eigene Achse, wird abgepfiffen und ein eventueller Treffer nicht gegeben. smg

Artikel vom 18.09.2014
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