Dramatisches für Streicher und Sopran

Konzert des Ensemble Haar mit Alexandra Simons und Winfried Grabe

Haar · Am Sonntag, 28. September, um 20.00 Uhr gibt das Ensemble Haar im Haarer Bürgersaal (Kirchenplatz 1) ein Konzert mit Werken von Vivaldi, Schubert, Beethoven, Fuchs und Barber. Das Sopransolo singt Alexandra Simons, die Leitung hat Winfried Grabe, der auch als Violinsolist zu hören ist.

Seit vielen Jahren verbringt das Ensemble Haar eine Proben- und Konzertwoche im Südtiroler Ahrntal, um dort sein Herbstkonzert zu erarbeiten. Diesmal hat wohl die spektakuläre Alpenlandschaft das Programm besonders stark beeinflusst. Die Dramatik des Abends könnte sich nicht wuchtiger äußern als in Vivaldis Motette: »In furore iustissimae irae« (Im Wüten des höchst gerechten Zorns) – so beginnt der Text dieses ausdrucksstarken Werks, das der temperamentvollen Sopranistin Alexandra Simons auf den Leib geschrieben zu sein scheint.

Die Künstlerin schloss 1992 ihr Violinstudium an der Musikhochschule München ab. Seit 2002 ist sie festes Mitglied des Ensemble Haar als Stimmführerin der zweiten Violinen. Ihre erste Gesangsausbildung erhielt sie bei Roswitha Spranger und Birgit Nickl in München und setzte ihre Studien 2006 bei Stanislava Stoytcheva fort. Vor allem als Interpretin von Barockmusik ist sie dem Haarer Publikum seit Jahren in bester Erinnerung.

Nicht weniger dramatisch als Vivaldis Motette ist Ludwig van Beethovens Streichquartett in c-Moll aus op. 18. Gerade in der Orchesterfassung zeigt sich diese Qualität besonders deutlich. Das viersätzige Werk ist ein Muster klassischer Formstrenge, lässt aber auch schon die kühnen Experimente des späten Beethoven erahnen und ist insofern ein Meilenstein in der Entwicklung der Gattung Streichquartett. Im Repertoire eines jeden professionellen Quartetts hat dieses Werk seinen unverrückbaren Platz. Leider war es Franz Schubert nicht vergönnt, ein Violinkonzert zu hinterlassen; das ungemein virtuose A-Dur-Rondo für Violine und Streicher lässt immerhin erahnen, dass der Komponist auch in diesem Genre Großes geschaffen hätte, wenn ihn sein früher Tod nicht daran gehindert hätte. Das Publikum darf sich auf ein selten gespieltes Meisterwerk ebenso freuen wie darauf, wieder einmal den vielseitigen Leiter des Ensemble Haar in seiner Hauptprofession als Geiger zu hören.

Ein Schwerpunkt im Programm des Ensemble Haar ist seit jeher die Serenadenliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts. Diesmal spielt das Orchester ein Werk des Romantikers Robert Fuchs, der seinerzeit als »Serenaden-Fuchs« einen glänzenden Namen hatte. Auch heute hat die vergnügliche und geistreiche Musik des Schumann- und Brahms-Zeitgenossen nichts von ihrer optimistischen Frische und ihrer aufregenden Dramatik verloren. Von ganz anderem Charakter ist das berühmte »Adagio for Strings« des Amerikaners Samuel Barber. Ursprünglich der langsame Satz eines Streichquartetts, verlangt es vom Orchester einen langen Atem und die größtmögliche Ruhe für die Gestaltung eines schier endlosen Spannungsbogens.

Wo gibt es Eintrittskarten?

Eintrittskarten gibts für 18 Euro und ermäßigt für 10 Euro. Unter www.ensemblehaar.de können Karten vorbestellt werden. Die Abendkasse ist am Konzertabend ab 19.00 Uhr geöffnet.

Artikel vom 17.09.2014
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