Eigener Stil

Auch in Unterföhring gibt es jetzt einen Burschenverein

Der harte Kern des Burschenvereins Unterföhring: Der Vorsitzende ist Franz Brennberger (unten Zweiter von links).	Foto: hgb

Der harte Kern des Burschenvereins Unterföhring: Der Vorsitzende ist Franz Brennberger (unten Zweiter von links). Foto: hgb

Unterföhring · Einen Burschenverein – das hatte in der langen Liste der Vereinigungen und Organisationen in der Mediengemeinde Unterföhring noch gefehlt. »Die Idee dazu kochte in der Gemeinde schon seit acht, zehn Jahren«, erzählt Bastian Siebauer.

»Im Sommer vor drei Jahren haben wir über eine Gründung g’redt, im März 2012 ham mers packt«. Eigentlich gibt es den Unterföhringer Burschenverein also schon seit 2012. Doch offiziell gegründet hat er sich erst vor kurzem. Acht junge Männer, die sich regelmäßig im Gasthaus Neuwirt trafen, hatten nach der grundsätzlichen Einigung über eine Gründung eine Satzung ausgearbeitet und dann einen Vorstand gewählt. »Wir haben versucht, in die Sache Form reinzubringen«, sagt der erste Vorsitzender Franz Brennberger. Doch nicht nur Aktionen aller Art standen seither an – es galt und gilt auch, jede Menge Papierkram zu erledigen. Beim Finanzamt bemüht man sich, die Gemeinnützigkeit für die Gruppierung zu erhalten, beim Amtsgericht München wurden die Unterlagen eingereicht, um als e.V. – als eingetragener Verein – anerkannt zu werden.

Nach außen hin hat der Burschenverein immerhin schon ein Gesicht: Die Mitglieder tragen kurze, braune Lederhosen und ein einheitliches Trachtenhemd mit selbst kreiertem Logo, das in Form und Abbildung der Isar an das Unterföhringer Gemeindewappen angelehnt ist. »Dazu sind am Rand die bayerischen Rauten und als Symbol den für Burschenvereine typischen Handschlag abgebildet«, erläutert der 22-jährige Brennberger. Er ist in der kurzen Zeit des Bestehens bereits der zweite Chef. Florian Sewalski hatte nach etwa einem Jahr »aus persönlichen Gründen das Handtuch geworfen«, wie es ein Bursche mehr oder weniger hintergründig formuliert. Der »Ex« gehört aber nach wie vor dem Zusammenschluss an.

Neue Mitglieder sind stets willkommen, Interessierte können einfach zum Stammtisch im »Neuwirt« kommen. Die Voraussetzung: Sie müssen mindestens 16 Jahre alt und ledig sein sowie aus Unterföhring stammen. Dann kann man aktives Mitglied werden – für 25 Euro Jahresbeitrag. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt auch verheiratete Burschen, wie beispielsweise den 33-jährigen Siebauer – er ist passives Mitglied. Für den niedrigen Beitrag gibt es eine einfache Erklärung: »Wegen der Schüler, die ham ned soviel Geld«, sagt Stefan Zehetmair.

Sicherlich hat der Ismaninger Burschenverein – die Unterföhringer waren Mitte Juli beim Fest zum 120-jährigen Bestehen im Nachbarort dabei – ein wenig abgefärbt. »Aber wir wollen die nicht kopieren. Wir ziehen unsere eigene Sache auf, wir haben unseren eigenen Stil«, betont Manuel Artmeier. So eine eigene Sache war beispielsweise das gelungene und allseits gelobte, vom neuen Unterföhringer Gemeinderat mit 3000 Euro unterstützte Gründungsfest. Ende Juli war es auf dem Festplatz an der Jahnstraße farbig beleuchtet rund gegangen, zusammen mit den örtlichen Böllerschützen und vielen Gästen.

Jetzt blicken die jungen Männer nach vorn, schmieden, wann immer sie sich treffen – ob beim Stockschießen oder bei Besuchen anderer (Burschen-)Feste – Pläne für die Zukunft. In der Adventszeit wollen sie die Bewohner im Seniorenhaus mit Kaffee und Kuchen bewirten und so vom Alltag ein wenig ablenken. Und auch die Idee eines Sportfestes, der »Bayerischen Highland Games«, beschäftigt sie. Ein Thema ist zudem der Maibaum, der von der Freiwilligen Feuerwehr und den Mitgliedern des Trachtenvereins aufgestellt wird. »Vielleicht gibt’s in zwei Jahren, wenn die Trachtler 100 werden, einen neuen Baum. Da würden wir gern mitmachen«, meint Schriftführer Robert Stock. Damit verbunden ist die Hoffnung, am Maibaum verewigt zu werden: Neben vielen anderen wollen auch die Unterföhringer Burschen ein Taferl am Stamm anbringen.

Für Fragen zur Mitgliedschaft im Burschenverein ist Franz Brennberger unter Tel. 01 70/4 63 26 56 erreichbar. Helmut G. Blessing

Artikel vom 16.09.2014
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