MIL’s 1. Herrenhandball-Mannschaft nur remis

»Aus Tiefschlaf wachgeküsst«

Milbertshofen · Die 1. Herrenhandball-Mannschaft des TSV Milbertshofen erkämpft sich in der Landesliga Süd ein Unentschieden gegen den TSV Ottobeuren.

In der ersten Halbzeit spielte das hoffnungsfrohe Team, das Daheim noch ungeschlagen ist, einen grottenschlechten Handball. Sowohl im Angriff als auch ganz besonders in der Abwehr war die Mannschaft nicht wirklich anwesend. So lief man die ganze Zeit einem Rückstand hinterher, der sich kontinuierlich vergrößerte und wenig Hoffnung auf Ergebnisverbesserung ließ. Letztendlich ging es mit einem glücklichen 12:15 in die Kabinen.

Der zweite Spielabschnitt konnte nur noch besser werden, zumal man darauf vertrauen durfte, dass Trainer Christian Eppensteiner seine Schützlinge aus dem Tiefschlaf wachküssen konnte. So stand endlich ein Team auf dem Platz, das zwar nicht unbedingt besser Handball spielte, es aber schaffte die Hühnerhaufenstrukturen von vorher aufzulösen.

Jetzt brachte man es auch zu Stande den Gegnern aus Ottobeuren, die mit Regionalligaspielern verstärkt wurden, Paroli zu bieten und das Spiel umzubiegen. Jedoch dauerte dies eine geraume Zeit, da sich die Mannschaft nicht wirklich entscheiden konnte, ob sie die Fehler der Gäste ausnutzen oder lieber den Torwart abknallen sollte.

Im Endeffekt war es ein bißchen von beidem und so konnten die Jungs, dank Kapitän Sünkenberg, der trotz Verletzung durchhielt, und Torwart Schmidbauer unter dem Beifall von 150 herzinfarktbedrohten Zuschauern den Ausgleich erzielen. 15 Sekunden vor Ende lag man sogar mit einem Tor in Führung, bevor die beiden Herren in schwarz Ottobeuren einen Siebenmeter gewährten, den diese dankbar verwandelten.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Mil, die in den letzten 10 Sekunden versuchen wollten den Siegtreffer zu erzielen, wurde erst durch eine krasse Unsportlichkeit und dann durch ein taktisches Foul aufgehalten, was von den Schiedsrichtern mit Siebenmeter bestraft wurde.

Dieser sollte die letzte Aktion des Spiels sein, da die Spielzeit abgelaufen war. Nun begann eine nervenzerreissende Zeit für die Zuschauer und vor allem für den Schützen, da von der Bank des TSV Ottobeuren wilde Proteste auf die Unparteiischen einprasselten, so dass diese längere Zeit damit beschäftigt waren Platzverweise und Disqualifikationen zu verteilen.

Dann aber kam es zum Showdown. Der Schütze gegen den Torwart, der in seinem bisherigen Leben das Bein wohl noch nie so hoch heben konnte und somit den Siebenmeter hielt. So endete das Spiel unter großem Jubel der Gäste mit 24:24. . Paul Steinbach

Artikel vom 31.10.2001
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