Auf Entdeckungstour

München/Schwabing · Interessante Einblicke am Tag des offenen Denkmals

Der Hochbunker aus dem Jahr 1943 ist am Tag des offenen Denkmals nach vorheriger Anmeldung zu besichtigen. 	Foto: hiepler, brunier für Euroboden

Der Hochbunker aus dem Jahr 1943 ist am Tag des offenen Denkmals nach vorheriger Anmeldung zu besichtigen. Foto: hiepler, brunier für Euroboden

München/Schwabing · »Hol den Vorschlaghammer raus! Sie haben uns ein Denkmal gebaut. Und jeder Vollidiot weiß, dass das die Liebe versaut«, sang die Band »Wir sind Helden« vor ein paar Jahren in ihrem Hit »Denkmal«. Damit Denkmäler nicht zerschmettert, vergessen oder schlicht nicht übersehen werden, veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz am 14. September den Tag des offenen Denkmals.

»Der weiße Kranich« im Heppel
  • Schwabing · Von Freitag, 12., bis Sonntag, 14. September, spielt das Münchner Galerie Theater im Heppel und Ettlich im Drugstore (Feilitzschstraße 12) das japanische Märchen »Der weiße Kranich«. Beginn ist am Freitag und am Samstag um 16 Uhr. Am Sonntag gibt es zwei Vorstellungen, um 11 Uhr und um 16 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro für Kinder, 8 Euro für Erwachsene. Zur Handlung: Kotaro lebt zusammen mit seinen alten Eltern in großer Armut in einem kleinen Haus im Wald. Einmal rettet er einen weißen Kranich vor dem Tod. Als eines Tages ein schönes Mädchen vor der Türe steht, wandelt sich das Schicksal der Familie...

Der Tag des offenen Denkmals ist eine jährlich im Herbst wiederkehrende Tagesveranstaltung in Deutschland. Ihr Ziel besteht darin, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Sie ist der nationale Beitrag zu den europaweiten »European Heritage Days«. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an diesem Kulturevent. Das Thema in diesem Jahr lautet »Farbe«. Der Tag wird durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert, jedoch lokal in den einzelnen Bundesländern organisiert. Alleine in Bayern lassen sich 750 Denkmäler entdecken, viele davon können nur an diesem Tag besucht werden. Im Bayerischen Denkmalatlas kann man sich im Vorfeld über die Denkmäler in der eigenen Region informieren. »Unsere Denkmäler sind gebaute Erinnerungen, sie sind wichtige Zeugnisse unserer Vergangenheit«, betont der Staatsminister und Vorsitzende der Münchner CSU, Ludwig Spaenle. Um dem Tag des Denkmals sprichwörtlich noch mehr »Farbe« zu verleihen, gibt es auch in diesem Jahr wieder das Gewinnspiel »Fokus Denkmal«. Welche Denkmale ziehen durch ihre Farbgestaltung den Blick auf sich? Was verrät die Farbe über die Geschichte des Denkmals? Wo kann man Spuren vergangener Farbigkeit entdecken? Die einprägsamsten Eindrücke sollen von Jugendlichen (bis 20 Jahre) per Kamera festgehalten werden.

Gelungene Bilder, die bis zum Donnerstag, 25. September, per E-Mail an die Adresse denkmaltag@denk malschutz.de eingesandt werden, können Geldpreise gewinnen. Gerade München sollte viele passende Motive dafür bieten. In der bayerischen Landeshauptstadt präsentieren sich von der »Alten Münze« bis zur St.-Markus-Kirche ganze 41 Denkmäler von ihrer besten Seite. Zwei Besonderheiten ermöglicht das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, wenn es am Sonntag zwei seiner Dienststellen öffnet: Den Hauptsitz in der »Alten Münze« sowie den »Infopoint der Museen und Schlösser in Bayern« von der Landesstelle für die nicht staatlichen Museen in Bayern im »Alten Hof«. Beide Veranstaltungsorte befinden sich mitten in der Münchner Innenstadt. Ein besonderes Highlight ist dabei die Ausstellung »Großbaustelle 793. Das Kanalprojekt Karls des Großen zwischen Rhein und Donau«, die in der Säulenhalle der »Alten Münze« zu sehen ist. Der Karlsgraben gilt als eines der größten Bodendenkmäler Bayerns. »Auf den Karlsgraben freue ich mich besonders. Aber ich werde mir auch noch andere Denkmäler anschauen. Wenn es die Beine und das Wetter zulassen«, erzählt Sabine Stelzer, eine rüstige Rentnerin aus Haidhausen. Doch nicht nur in der Münchner Innenstadt lassen sich viele Denkmäler entdecken. In Schwabing stehen neben den Kirchen St. Markus und St. Ludwig zum Beispiel ein Hochbunker und das Institut für Pathologie für interessierte Besucher offen.

Im Lied von »Wir sind Helden« geht es im Text mit der Stelle »Ich werd die schlechtesten Sprayer dieser Stadt engagieren, die sollen nachts noch die Trümmer mit Parolen beschmieren« – weiter. Auch wenn man manche Denkmäler wie die Löwen der Residenz berühren darf, gilt auch am Tag des offenen Denkmals meistens die alte Museumsregel: »Schauen, genießen und nicht anfassen!« Wer sich noch intensiver mit dem bundesweiten Tag des offenen Denkmals beschäftigen möchte, kann das unter www.tag-des-offenen-denkmals.de tun.

Marcus Ullrich

Artikel vom 09.09.2014
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...