Prima fürs Klima

Pfarrei St. Michael setzt auf erneuerbare Energien

Die Pfarrei St. Michael setzt auf Nachhaltigkeit. Anfangs musste sich der Arbeitskreis Zukunft (rechts oben: Andreas Jakobs) gegen Widerstände durchsetzen, heute findet nicht nur die stellvertretende BA-Vorsitzende Jennifer Brichzin lobende Worte.	F: js

Die Pfarrei St. Michael setzt auf Nachhaltigkeit. Anfangs musste sich der Arbeitskreis Zukunft (rechts oben: Andreas Jakobs) gegen Widerstände durchsetzen, heute findet nicht nur die stellvertretende BA-Vorsitzende Jennifer Brichzin lobende Worte. F: js

Berg am Laim · Schon seit Ende der 1990er Jahre engagiert sich die katholische Pfarrei St. Michael aus Berg am Laim im Umweltsektor.

Der Arbeitskreis Zukunft ließ unter anderem Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk bauen. Für ihr Umweltmanagement hat die Pfarrei nun die EMAS-Validierung erhalten, ein Umweltzertifikat der Europäischen Union. Auch der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) lobt das Engagement der Gemeinde.

Allerdings mussten sich die Aktivisten zu Beginn des Projekts auch gegen Widerstände durchsetzen. Rund 15 Jahre ist es her, dass in St. Michael ein Arbeitskreis für Umweltthemen gegründet wurde. Ausschlaggebend dafür sei die Idee gewesen, eine von der Pfarrei betriebene Photovoltaik-anlage zu errichten, erinnert sich Anton Stimpfle, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und Mitglied im Arbeitskreis. Jedoch seien die Initiatoren anfangs eher belächelt und wegen ihrer technischen Orientierung als »Bastlergruppe« bezeichnet worden. Dies hielt den Arbeitskreis Zukunft jedoch nicht davon ab, aktiv zu werden: Im Herbst 1998 wurde die erste Photovoltaikanlage der Gemeinde auf dem Dach des Pfarrjugendheims in der Clemens-August-Straße in Betrieb genommen.

Zwei Jahre später wurde der Kinderhort St.-Michael mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet, 2001 auch das Dach der Maria-Ward-Mädchenrealschule in der Josephsburgstraße mit Solarzellen bestückt. 2010 kam dann noch eine weitere Anlage für Sonnenstrom auf dem Gebäude des Kindergartens St. Michael hinzu.

Inzwischen bezieht die Pfarrei einen Großteil ihres Stromverbrauchs aus regenerativen Energiequellen. Mit Sparmaßnahmen, wie etwa der bedarfsgerechten Beheizung der Sakristei von St. Stephan, habe man es außerdem geschafft, den Ausstoß der Treibhausgase bei den Einrichtungen der Gemeinde um rund ein Drittel zu reduzieren, erklärt Andreas Jakobs vom Arbeitskreis Zukunft: »Das funktioniert sogar ohne Komfortverlust. Niemand muss frieren, aber wir heizen nur noch, wenn jemand im Raum ist.« Doch das ist längst nicht alles: Gebäude werden mit Hanf gedämmt, bei Kirchenfesten wird Mehrweggeschirr verwendet. Die Mitarbeiter kommen mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Arbeitsplatz – und auch beim Einkauf wird auf Umweltaspekte geachtet.

Mit der EMAS-Zertifizierung hat sich die Pfarrei nun verpflichtet, laufend neue Ziele zur Verbesserung ihrer Umweltstandards zu setzen und deren Einhaltung durch einen externen Gutachter überwachen zu lassen. Bis zum Herbst 2015 ist eine weitere Optimierung des Stromverbrauchs sowie eine Analyse der verwendeten Putzmittel geplant – denn auch kleine Maßnahmen können in der Summe eine große Wirkung erzielen. Anerkennung findet das Engagement der Gemeinde auch bei den Institutionen im Viertel. »Die Pfarrei verhält sich wirklich vorbildlich«, lobte die stellvertretende BA-Vorsitzende Jennifer Brichzin (Grüne) auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments. Wünschenswert sei, wenn derartige ökologische Standards auch bei Wirtschaftsunternehmen eingeführt würden. »Aber auch die Stadtverwaltung könnte sich davon eine Scheibe abschneiden«, betonte Brichzin. Julia Stark

Artikel vom 26.08.2014
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