Nur die Wand: zu wenig

Lärm und Feinstaub: Was wird in Moosach baulich dazu umgesetzt?

Eine Lärmschutzwand soll die Borstei vor dem Lärm und der Feinstaubbelastung der Landshuter Allee schützen. BA-Mitglied Hannelore Schrimpf warnt vor dem Tunnelbau.      Fotos: js

Eine Lärmschutzwand soll die Borstei vor dem Lärm und der Feinstaubbelastung der Landshuter Allee schützen. BA-Mitglied Hannelore Schrimpf warnt vor dem Tunnelbau. Fotos: js

Moosach · Die Stadtverwaltung prüft derzeit verschiedene Möglichkeiten, um die Lärm- und Feinstaubbelastung an der Landshuter Allee zu reduzieren. Moosach profitiert davon auf Höhe der Borstei: Dort ist eine Lärmschutzwand vorgesehen.

Der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) diskutiert indes weitergehende Maßnahmen. Im Herbst soll es zu dem Thema eine Informationsveranstaltung für Anwohner geben.

Seit Jahren werden an der Landshuter Allee die zulässigen Höchstwerte für Lärmbelastung und Luftschadstoffe überschritten. Zur Debatte steht nun, den Abschnitt zwischen der Donnersberger Brücke und der Brücke über die Dachauer Straße entweder zu untertunneln oder durch ein Tempolimit, lärmmindernden Fahrbahnbelag und Lärmschutzwände für eine bessere Einhaltung der Richtwerte zu sorgen.

Welche der beiden Maßnahmen die Stadt ergreifen wird, ist noch offen. »Beide Möglichkeiten werden jetzt vertieft untersucht«, sagt Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats, das zu dem Projekt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat. Für die Tunnel-Lösung spreche, dass die Oberfläche neu gestaltet werden könne, heißt es in dem Papier. Denkbar wären etwa die Einrichtung durchgehender Rad- und Fußwege, zusätzliche Querungsmöglichkeiten über die Landshuter Allee und die Schaffung von neuen Grünbereichen. Der Nachteil: Kosten würde der Tunnel rund 575 Millionen Euro, zuzüglich 2,5 Millionen Euro Unterhalt im Jahr. Dauern würde der Bau Schätzungen zufolge etwa sechs Jahre.

Für nur 36 Millionen Euro wäre die andere Variante realisierbar. Sie sieht unter anderem ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern, Lärmschutzwände und den Einsatz von sogenanntem Flüsterasphalt vor, der eine schalldämmende Wirkung hat. Problematisch ist hierbei allerdings die Erschließung der Straßen und Gebäude entlang der Landshuter Allee, denn die Lärmschutzwände können nur an wenigen Punkten durchbrochen werden. Keine Lösung bietet der Ansatz zudem für die Schadstoffbelastung in der Luft.

Eines ist beiden Varianten jedoch gemeinsam: Der Abschnitt der Landshuter Allee zwischen der Dachauer Straße und der Triebstraße, der durch Moosach verläuft, bleibt weitgehend unberücksichtigt.

Dort werden die Emissionsgrenzwerte nämlich größtenteils eingehalten. Nur entlang der Borstei ist eine 325 Meter lange und fünf Meter hohe Lärmschutzwand geplant. Dem BA ist das allerdings zu wenig. »Wir wollten einen erweiterten Lärmschutz«, sagte Christine Rapp (CSU) auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments. Die Verwendung von Flüsterasphalt müsse man auch entlang der Strecke an der Olympia Pressestadt untersuchen lassen, forderte die BA-Chefin Johanna Salzhuber (SPD).

Hannelore Schrimpf (SPD) warnte vor den Folgen eines Tunnelbaus für die Anwohner. Vor allem in der Borstei und im Dantepark sei während der Bauzeit mit erheblichen Lärmbelästigungen zu rechnen. Bis zum Jahresende wolle die Stadtverwaltung zu dem Vorhaben zu mehreren Informationsveranstaltungen einladen, bei denen Bürger ihre Einwände und Vorschläge vorbringen könnten, kündigte Vogel an.

Eine davon soll in diesem Herbst in Moosach stattfinden, ein konkreter Termin steht jedoch noch nicht fest. Julia Stark

Artikel vom 12.08.2014
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