Radler in Gefahr

Poinger SPD fordert sichere Radwege an der Gruber Straße

Radfahrer an der Gruber Straße riskieren an den zahlreichen Ein- und Ausfahrten im Gewerbegebiet Nord ständig ihr Leben. Bärbel Kellendorfer-Schmid und Peter Maier von der Poinger SPD machen sich für einen durchgängigen Radweg stark.	Fotos: Sybille Föll

Radfahrer an der Gruber Straße riskieren an den zahlreichen Ein- und Ausfahrten im Gewerbegebiet Nord ständig ihr Leben. Bärbel Kellendorfer-Schmid und Peter Maier von der Poinger SPD machen sich für einen durchgängigen Radweg stark. Fotos: Sybille Föll

Poing · Wer die Gruber Straße im Poinger Gewerbegebiet Nord entlang radelt, der muss auf der Hut sein.

Immer wieder preschen auf dem einen Kilometer langen Abschnitt zwischen Ortszentrum und Kreisel am Ortsausgang Lkw und Autos aus den zahlreichen Ein- und Ausfahrten der hier angesiedelten Unternehmen, darunter eine Tankstelle, ein Getränkemarkt und die BayWa. Die Radler werden dabei oft übersehen: Laut Polizei ereigneten sich in der Gruber Straße zwischen Januar 2009 und Juli 2014 insgesamt 33 Unfälle mit Radfahrern. 27 Personen wurden leicht, fünf schwer verletzt.

Das Problem: Für die Autofahrer ist kaum ersichtlich, dass der breite Gehweg gleichzeitig auch Radweg ist. Zudem wird er von den Radlern in beiden Richtungen befahren. »Die häufigsten Unfälle passierten mit Radfahrern, die von rechts kamen. Da schauen die Autofahrer nicht hin«, erklärte eine Mitarbeiterin der Poinger Polizeiinspektion. Die Farbmarkierungen an den Ein- und Ausfahrten, die vor einiger Zeit aufgebracht wurden, sorgten laut der Poinger SPD-Fraktion nur für eine unwesentliche Verbesserung.

Die Neugestaltung der Zufahrten zum Bau- und Gartenmarkt will die Partei nun dazu nutzen, die Situation zu verbessern. »Wir hätten gerne durchgängige, sichere Radwege entlang der gesamten Gruber Straße auf beiden Seiten«, erklärten die beiden Fraktionssprecher Bärbel Kellendorf-Schmid und Peter Maier gegenüber dem Landkreis-Anzeiger. Derzeit endet der Radweg auf der südlichen Fahrbahnseite an einer Bäckerei – dort müssen die Radler auf die gefährliche, andere Seite wechseln. Dabei gebe es auf der Südseite, laut Kellendorf-Schmid, nicht so viele Ein- und Ausfahrten. Die Verbesserung sei dringend notwendig, weil immer mehr Bürger das Fahrrad aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen nutzten. »Viele fahren sogar zur Arbeit nach München mit dem Fahrrad«, sagte Maier.

Die Gruber Straße ist eine Kreisstraße, das Landratsamt Ebersberg ist für die Planung und Umsetzung zuständig. Deshalb stellte die SPD-Fraktion einen Antrag an den Poinger Gemeinderat, die Verwaltung möge doch Verhandlungen mit der Behörde aufnehmen. Laut Bürgermeister Albert Hingerl wird der Antrag voraussichtlich im September in der ersten Sitzung nach der Sommerpause behandelt. »Ich gehe davon aus, dass er eine breite Mehrheit findet«, sagte der Rathauschef.

Gleichzeitig stellte er als Fraktionssprecher stellvertretend für die Kreistags-SPD einen Antrag an Landrat Robert Niedergesäß, in enger Absprache mit den einzelnen Kommunen im gesamten Landkreis Ebersberg Gefahrenstellen für Radfahrer und Fußgänger festzustellen. Denn nicht nur Poing sei betroffen – vielmehr gebe es in allen Gemeinden neuralgische Punkte, zum Beispiel bei den Park & Ride-Plätzen an S-Bahnhöfen. »Nach einer Aussage von Norbert Berger, Vorsitzender des Ebersberger Kreisverbandes des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, widersprechen diese Umstände dem politischen Ziel des Landrates, den Landkreis Ebersberg radlerfreundlich zu gestalten«, heißt es in der Begründung des Antrages. »Wir brauchen ein schlüssiges Konzept«, betont Hingerl. Das beginne mit der Feststellung der Gefahrenstellen und gehe über die Bewertung des Zustandes bis hin zur Abarbeitung mit Zeitschiene.

Unabhängig davon will Hingerl sich als Poinger Bürgermeister dafür einsetzen, dass die Maßnahmen in der Gruber Straße zügig umgesetzt werden. »Laufende Planungen sollte jede Kommune nutzen, Gefahrenstellen sofort zu beseitigen«, meinte der Rathauschef. Sybille Föll

Artikel vom 12.08.2014
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