Münchner Löwen versemmeln auch zweite Prüfung

Niederlage mit harschen Konsequenzen

Suspendiert: Daniel Adlung. Foto: A. Wild

Suspendiert: Daniel Adlung. Foto: A. Wild

München/Giesing · Mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem ambitionierten Aufsteiger RB Leipzig standen für den neuformierten TSV 1860 München gleich zu Saisonbeginn zwei Prüfsteine auf dem Punktspielplan, die es in sich hatten. In beiden Partien konnten die Löwen nicht mithalten.

»Wir suchen unsere Spielweise, das dauert noch ein bißchen«, versuchte sich Gabor Kiraly über die 0:3 (0:1) Heimniederlage gegen die Sachsen hinwegzutrösten. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft auch in der neuen Saison eine Lücke in Giesing. Der sportliche Geschäftsführer Gerhard Poschner suspendierte prompt aus disziplinarischen Gründen fünf seiner Kicker.

Die Gäste aus der Messestadt dominierten vor 32.000 Zuschauern in der Fröttmaninger Arena mit schnellem Angriffsspiel die Begegnung nach Belieben. Yussuf Poulsen (39. Min.), Matthias Morys (68. Min.) und Denis Thomalla (82. Min.) sorgten für den ersten Zweitliga-Sieg in der noch jungen Vereinsgeschichte des Konzernklubs. Leipzig konnte es sich sogar erlauben, einen Strafstoß zu verschießen. Kapitän Daniel Frahn scheiterte bei seinem Versuch an Gabor Kiraly (13. Min.). Trainer Alexander Zorniger zeigte sich »sehr beeindruckt« vom Wirken seiner Elf. Vor allem der pfeilschnelle Stürmer Poulsen hatte es ihm angetan: »Er hat alle Ansätze, um ein wirklich Großer zu werden.« Einen Mann von dessen Qualität sucht man beim TSV 1860 München aktuell vergeblich. »Wir haben schnell den Zugriff auf den Gegner gefunden und in der Defensive fast nichts zugelassen. Insgesamt war das ein Auftritt, wie wir ihn uns vorstellen«, schwärmte der Gäste-Coach. Sechzigs Trainer Ricardo Moniz war hingegen schwer enttäuscht: »Gegen Kaiserslautern haben wir wenigstens eine halbe Stunde dominiert, heute hat das gar nicht funktioniert. Leipzig spielte sehr gutes Gegenpressing. Wir haben nach vorne keinerlei Entlastung gefunden.« Als »sehr peinlich« beschrieb Moniz den Auftritt seines Teams.

Wie sehr die Mannschaft der Löwen mit sich und dem erneut ausgebliebenen Erfolgserlebnis hadert, zeigte sich auf dem Platz, als der über weite Strecken überfordert wirkende Verteidiger Gary Kagelmacher nach dem Treffer zum 0:2 einen heftigen Streit mit Gabor Kiraly austrug. Der Torhüter griff Kagelmacher am Haarschopf, was ihm eine Gelbe Karte von Schiedsrichter Guido Winkmann einbrachte. »Das war ein klassischer Fehlstart«, gestand der eingewechselte Daniel Adlung. »Aber am zweiten Spieltag ist das noch nicht so tragisch. Das hat man letztes Jahr an Paderborn gesehen, die auch am Anfang hinten drin standen und am Ende aufgestiegen sind.« Allerdings wird die Rehabilitation der Weiß-Blauen zunächst ohne Adlung stattfinden müssen. Denn der Mittelfeldspieler wurde von der sportlichen Führung des TSV 1860 ebenso wie seine Kollegen Gabor Kiraly, Vitus Eicher, Yannick Stark und Kapitän Julian Weigl vorläufig in das Regionalliga-Team der Löwen versetzt. »Diese disziplinarische Maßnahme war notwendig«, ließ Sport-Geschäftsführer Gerhard Poschner die Öffentlichkeit via Pressemitteilung wissen. »Die Gründe haben wir intern mit den Jungs besprochen und ihnen mitgeteilt, dass sie vorläufig mit der Reserve trainieren. Zudem erwartet alle genannten Spieler, wie auch Gary Kagelmacher, eine Geldstrafe.«

Am kommenden Sonntag, 14:30 Uhr, müssen die Löwen in der ersten Runde im DFB-Pokal beim Drittligisten Kieler SV Holstein antreten. Die Nordlichter liegen nach vier Spieltagen mit fünf Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Angesichts der sportlichen Lage beim TSV 1860 München, sind die »Störche« im bevorstehenden Klassenvergleich nicht unbedingt Außenseiter. Mit Manuel Schäffler steht auch ein Ex-Löwe in den Reihen des Gegners.

(as)

Artikel vom 11.08.2014
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