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Berlin/Ebersberg · MdB Andreas Lenz verabschiedet die Stipendiaten für ein Jahr in die USA

Die 16-jährige Vaterstettener Schülerin Alicia freut sich auf ein Jahr Virginia. MdB Andreas Lenz wünschte ihr alles Gute.	Foto: Stefanie Ederer

Die 16-jährige Vaterstettener Schülerin Alicia freut sich auf ein Jahr Virginia. MdB Andreas Lenz wünschte ihr alles Gute. Foto: Stefanie Ederer

Ebersberg · »Aus dem Trio wird eben jetzt für ein Jahr ein Duo«, sagt Alicia Baier mit einem stolzen Lächeln, »für mich ist es eine einmalige Chance, und die beiden Musikerkolleginnen freuen sich mit mir!«

Die Rede ist von einer sechzehnjährigen Vaterstettenerin. Alicia spielt Hackbrett in einem Volksmusikensemble. Soeben hat sie ihre Mittlere Reife mit einer 1 vor dem Komma abgeschlossen. Ein Jahr Amerika, das war ihr Traum, wie es nach der Schule weitergehen könnte. Und dieser Wunsch geht nun für sie in Erfüllung. »Die Englischlehrerin hat im Klassenzimmer ein Plakat aufgehängt«, erzählt sie, »es ging um ein Stipendium, das über den Deutschen Bundestag ausgeschrieben ist, und ob wir uns dort nicht bewerben wollten.« Genau das hat Alicia getan, und sie wurde ausgewählt.

Zuerst galt es jedoch ein aufwändiges Verfahren zu durchlaufen: Motivationsschreiben, Vorstellungs- gespräche, Gutachten. Schließlich bewerben sich mehrere hundert Schüler um das PPP, das Parlamentarische Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages: Das PPP ist ein Stipendium des Deutschen Bundestages und des Kongresses der USA, das jedes Jahr 360 Schüler zwischen 15 und 17 Jahren oder auch jungen Berufstätigen und Auszubildenden bis 24 Jahre aus Deutschland ein Jahr Austausch in den Vereinigten Staaten ermöglicht. Sie leben dort in Gastfamilien und besuchen je nach Alter eine Schule oder absolvieren Praktika in Betrieben. Das Auswahlverfahren übernehmen sechs internationale Austauschorganisationen, auf die weder die MdBs noch die Parteien Einfluss haben.

Der Bundestag verteilt die vorgeschlagenen Kandidaten dann auf die 299 Wahlkreise. Die Abgeordneten übernehmen die Patenschaft für die jungen Leute aus ihrem Wahlkreis. Andreas Lenz ist der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Erding-Ebersberg und damit für Alicia aus Vaterstetten »zuständig«.

Das Dirndl mit im Reisekoffer

Er ließ es sich nicht nehmen, seine Repräsentantin persönlich im Wahlkreisbüro in Ebersberg zu verabschieden. Ob sie denn ihr Dirndl mitnimmt wollte er wissen: »aber natürlich«, versprach Alicia »nur das Hackbrett muss daheim bleiben, das ist dann doch zu sperrig. Aber dort gibt es sicher auch Volksmusik. Ich werde versuchen, ein passendes Instrument zu finden und es zu lernen. Gerne würde ich auch in den USA in einem Ensemble mitspielen«.

In Palmyra in Virginia wird Alicia Baier ihren Austausch verbringen. Dort wird sie dann die High School besuchen. Ein ganzes Jahr USA ohne dass ein Besuch der Eltern oder ein Urlaub daheim erlaubt wäre – so die Statuten. »Mir ist es nur wichtig, dass ich mich mit meiner Gastfamilie gut verstehe«, hofft die Schülerin.

Lenz hört sich genau an, was die junge Dame geplant hat. Er will wissen, ob sie in den USA den Führerschein machen darf, und ob sie wohl an deutschen oder Bayerischen Feiertagen besonders an daheim denken wird – Weihnachten zum Beispiel. »Das mit dem Führerschein wird nicht möglich sein«, berichtet Alicia, und Heimweh sollte im Zeitalter von Facebook kein Problem werden, da der Kontakt mit daheim schließlich immer möglich ist. »Wenn ich Weihnachten noch nicht Teil der Familie geworden bin habe ich etwas falsch gemacht«, ist die Vaterstettenerin überzeugt.

Lenz gibt der Austauschschülerin mit einem Augenzwinkern noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg – zum Beispiel, dass man dort Bier nicht wie bei uns schon ab 16 trinken darf. Einmal in den USA beim Trinken erwischt, ist es gleich vorbei mit dem Stipendium.

Und für Andreas Lenz ist es ganz wichtig, dass Alicia regelmäßig von sich berichtet. Eine Mail in jedem Quartal erwartet er: wie es ihr geht, was sie erlebt hat, wie die Feiertage begangen werden. Umgekehrt verspricht der MdB auch sofort zu helfen, wenn es Probleme geben sollte – egal welcher Art.

Artikel vom 10.08.2014
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